Lovely Day Botanicals

Bedingt durch meine lebenslange Hautproblematik (ich hatte alles: Akne in der Pubertät, Neurodermitis ab Mitte 20, einige Jahre später Schuppenflechte, die sich nach der Schwangerschaft noch ein bisschen ausgebreitet hat – das müssen die Glückshormone der schlaflosen Nächte gewesen sein …) bin ich gezwungenermaßen immer schon ein „Fan“ von Naturkosmetik gewesen.

Zum Zwang kam mit den Jahren auch die Überzeugung – gerade als Mutti denkt man ja man müsste seinen Lifestyle etwas nachhaltiger gestalten, damit für die Next Generation später überhaupt noch ein bisschen Life übrig ist …

Ich konsumiere also per se öfter Bio-Produkte, nicht nur wenn ich sie mir ins Gesicht klatschen kann, sondern auch wenn ich sie mir überziehen (Fashion) oder reinziehen kann (Food). Aber da bin ich auch ganz ehrlich – grün bin ich nur solange es mir Spaß macht und andere Kriterien nicht Vorrang haben (darum ist das mit der Green Fashion so ein zwiespältiges Ding: die gibt es meist nicht in meiner Größe – lang – und als ausgebildete Modedesignerin bin ich ja dann doch eher Passform-Perfektionistin und kaufe eher Non-Green-Fashion in lang.)

Zurück zur Kosmetik – vegane Kosmetik in diesem Fall. Hmm, die hatte ich noch nie. Und beim Wort vegan bin ich trotz meiner grundsätzlich offenen Haltung gegenüber dem Thema Nachhaltigkeit etwas zwiegespalten. Denn bedingt durch meinen Job als PR-Fachfrau fallen mir beim Thema vegan zwei laute und ein leiser Typ ein. Der erste Laute schreit: „Achtung ich bin ein Individualist – ich bin anders / besser als der Rest!“ Der zweite Laute schreit: „Und ich bin ein Trendsetter – ich weiß was gerade MEEEEGA angesagt ist!“ Mag ich beide nicht, daher hoffe ich, dass diese vegane Kosmetik zu dem leisen Typen gehört, der eher flüstert: „Ich bin wirklich gut und mir geht es nicht um irgendwelche Marketing-Plattitüden. Zufällig bin ich eben vegan – und muss damit aber weder mir noch anderen etwas beweisen.“

Und der erste Eindruck – das Packaging – enttäuscht mich nicht: nirgends etwas mit vegan zu lesen auf den hübschen Gefäßen mit cleanem, weißem Labelling. Fünf Produkte erwarten mich beim Öffnen der Probe-Box, rundum geschützt durch recycltes Füllmaterial (man denkt also ganzheitlich – auch die gläsernen Produktebehälter können hier punkten: edle Haptik / Optik und landen später auch nicht als ewiger Kunststoffschrott im Chinesischen Meer). Made in Germany … und dazu noch im hippen Berlin, auch Hauptstadt der deutschen Veganbewegung: ick sach mal – dufte!

Bevor ich mich ans Ausprobieren mache, werfe ich noch schnell einen Blick auf die Homepage – interessiert mich ja doch, was so toll an veganer Kosmetik sein soll, wenn man schon nicht so demonstrativ auf den Marketing-Zug aufspringt.

Aha – 2 kg an Kosmetikinhaltsstoffen nimmt der menschliche Körper im Jahr auf. Da kann es ja nicht schaden, wenn die möglichst natürlich sind und sich nicht im Körper anlagern, hormonelle Nebenwirkungen haben oder gar irgendwie Krebs auslösen könnten. Daumen hoch für den „Non Toxic“-Ansatz des Unternehmens. Das mit den Hyaluronsäuren und Fruchtsäuren der neuesten Generation nehme ich mal so zur Kenntnis ohne tiefer in die Bedeutung / Wirkung dieser Stoffe einzutauchen – hab ich schon mal gehört im Beauty-Kontext, scheint nicht so schlecht zu sein. Ein großes Plus für den Verzicht auf Alkohol – das ist der Nachteil bei Naturkosmetik: Zutaten werden häufig mit Alkohol gelöst und so riechen sie dann leider auch – sowie das Weglassen von Parfum und den wohl dosierten Einsatz von Ölen – beides löst trotz gut gemeinter Naturbasis leider mal gern Irritationen auf der Haut aus.

Hyaluron + Bloom Face Toner (100ml, ca. 28 Euro)

Geruch – schon mal lecker beim Gesichtswässerchen, Hibiskus hätte ich nicht unbedingt wahrgenommen – die Rose schon eher, fruchtig-frisch ist es auf jeden Fall. Hinterlässt ein wirklich frisches Gefühl auf der Haut, das man ihr direkt auch ansieht. Zusätzliches großes Plus: ist zum Sprühen: Da denkt doch jemand an die vielbeschäftigte Frau von heute, die immer fit und frisch aussehen möchte. Einfach das Fläschchen morgens mit in die Handtasche packen und zwischendurch zum Auffrischen damit benebeln. Erzeugt gleich einen Wohlfühl-Kick – ob das jetzt an den Inhaltsstoffen liegt oder an dem Frische-Film auf der Haut: egal, entspannt auf jeden Fall und das lässt einen ja bekanntermaßen immer strahlen.

Skin Rescue Oil (10 ml, ca. 17 Euro)

Steht zwar was von Regeneration und Problemphasen – ich nehm’s aber ehrlich gesagt immer: morgens und abends nach der Reinigung, weil es einem das Gefühl gibt, seiner Haut etwas richtig Gutes zu tun. Es reichen tatsächlich wenige Tropfen und man fühlt wie die Haut gut versorgt wird, ohne dass dabei das – leider nicht seltene – Phänomen der fettig glänzenden Haut nach Gebrauch reichhaltiger Öle auftaucht. Riecht auch lecker und (kommt) dazu noch in meiner Lieblingsfarbe Blau, ein wirklich tolles Produkt, das ich auch gerne schon zur Hochzeit meiner Hautirritationen – in meiner Pubertät – gehabt hätte. Aber besser spät als nie!

Masken: Hyaluron + Bloom Pink Clay Mask & Charcoal Manuka Pha Cleansing Mask oder um es mit den Worten meiner Tochter zusagen: „Mama macht sich das Gesicht erst dunkel und dann hell!“ (je 50 g, ca. 19 Euro)

Den Tipp habe ich von einer netten Visagistin bekommen, die schnell gemerkt hat, wie trocken meine Haut ist und mir dann die Doppelnutzung mit auf den Weg gab: „Erst ordentlich reinigen und dann richtig Pflege hinterher!“ Und so genieße ich zweimal in der Woche vorm Schlafengehen mein Skin Full Package: erst kommt die Kohle, dann die Erde – sehr „bodenständig“ und mit Topwirkung! Die schwarze Kohlemaske peelt auf sanfte Weise die Haut und zieht mit Aktivkohle und Teebaumöl die ganzen bösen Sachen raus. Sehr angenehme Konsistenz und gar nicht austrocknend, wie man vielleicht beim Wort Kohle vermuten würde. Nach dem „Ausreinigen“ folgt dann die intensive Pflege: auch die rosa-/hautfarbene Maske mit Tonerde hat eine sehr annehme, cremig-moussige Konsistenz und man fühlt nach der Anwendung), wie die Haut im positiven Sinne aufblüht vor lauter gesunder Pflege. Die auf der Verpackung angedeuteten Nebenwirkungen – Rötungen, – leichte Hitze – spüre ich null. Dabei sehe ich nach Verwendung von Drogerie-Masken auch gern mal aus wie nach 10 Stunden uneingecremt auf dem Teutonen-Grill. Da merkt man halt doch den Unterschied in der Qualität – auf jeden Fall ein doppeltes Investment wert, die beiden Supermasken.

Coco Gloss Hair Serum (30ml, ca. 15 Euro)

Als ausgleichende Gerechtigkeit zu meiner Problemhaut wurde ich mit gesundem, vollem Haar gesegnet – mach ich auch nicht viel mit und das scheint eine gute Strategie zu sein, weil es wirklich fit und gut aussieht. Nur ein bisschen  trocken ist es dann doch durch die Fönhitze jeden zweiten Tag. Da kommt das Haaröl mit Kokus-, Traubenkern- und Kamelienöl gerade richtig. Gibt einen ganz dezenten Glanz – und was mir noch besser gefällt: es riecht lecker nach Earl Grey. Keene Ahnung wie das mit den Zutaten sein kann – aber ist ja alles natürlich. 

Zusammengefasst: Das Sortiment ist aktuell noch sehr überschaubar, wird aber permanent ausgebaut, überzeugt durch Top-Qualität und gute Wirkungsweise – und das zu einem fairen Preis. Auch die kleinen Probegrößen für alle Produkte sind eine super Idee – erstmal gucken, ob die Sachen zu mir passen bevor ich gleich Unsummen ausgebe. Please share the LOVEly Day Botanicals – probiert sie selber oder verschenkt die tollen Probegrößen an Eure Lieben! I LOVE – wenn auch zufällig vegan ; )

Bilder: PR