Veganismus im Badezimmer

Die Entscheidung, vegan zu leben, fiel bei mir innerhalb von wenigen Stunden oder besser gesagt: beim Lesen des Buches „Skinny Bitch“. Die Umsetzung fing dann unmittelbar danach beim Lebensmitteleinkauf statt. Nach der Umstellung von vegetarisch auf vegan in meinem Kühlschrank folgte dann auch Schritt für Schritt die Umstellung im Badezimmer und Kleiderschrank. Schon bevor ich Veganerin wurde, hatte ich mich sehr viel mit den Inhaltsstoffen von Kosmetikprodukten beschäftigt und benutzte überwiegend naturkosmetische Produkte. Nun begann ich – wie bei Lebensmitteln zuvor auch – die Etiketten von Produkten nach tierlichen Bestandteilen zu checken.
In Kosmetika kann das beispielsweise Bienenwachs, Honig, Wollfett, Seide, Karmin, Schellack oder auch Laktose sein. Das Lesen der INCIs ist ohnehin immer empfehlenswert: Die Haut ist unser größtes Organ und ich möchte wissen, was genau ich darauf auftrage. Um komplett „cruelty free“ zu sein, müssen in einem Produkt die tierlichen Inhaltsstoffe fehlen sowie das Testen dieser Produkte und deren Inhaltsstoffe an Tieren. Ein wichtiger politischer Schritt in Sachen Tierversuche ereignete sich am 11. März 2013: Seitdem ist in der EU der Verkauf von Kosmetika, die an Tieren getestet wurde, verboten. Ein sehr wichtiges Gesetz, auf das viele Menschen, Unternehmen und Organisationen lange Jahre hingearbeitet haben. Aber es gibt auch weiterhin viel zu tun, bis die letzten Schlupflöcher für Tests abgeschafft und weltweit keine Versuche mehr an Tieren durchgeführt werden.
Seit ich mich vor fünf Jahren zum ersten Mal mit veganer Kosmetik beschäftigt habe, ist viel passiert: Immer häufiger tragen Produkte die „Veganblume“ und sind damit schnell als vegan erkennbar. Es gibt darüber hinaus immer mehr tolle Marken, die ganz bewusst tierliche Inhaltsstoffe vermeiden – das finde ich mehr als begrüßenswert. Gerade bei kleinen und neuen Marken stelle ich immer fest, dass sie vegan und tierversuchsfrei sind – diese Fakten werden aber gar nicht groß kommuniziert, weil es für die Unternehmensgründer ganz selbstverständlich ist. Für die Zukunft wünsche ich mir, dass es normal ist, dass ein Produkt nicht an Tieren getestet wurde und tierliche Inhaltstoffe nicht Bestandteil von Cremes, Lotions oder Lippenstiften sind. Dass das möglich ist, zeigen glücklicherweise immer mehr Marken.

Meine derzeitigen Favoriten im Badezimmer sind – selbstverständlich alle vegan und tierversuchsfrei:

Gegen Augenringe nach kreativen Nächten am Schreibtisch: „Feeling younger“ von Lush, ca. 15 €

Für eine gesunde und strahlende Haut: „Teint Refresh Creme“ von i+m Naturkosmetik, ca. 15 €

Für eine duftige Haut nach der Dusche: „Blood Orange & Vanilla Body Milk“ von John Masters Organics, ca. 20 €

Für rote Lippen: Lippenstift von Lush in der Farbe „Ambition“, ca. 18 €

Für pinke Lippen: Lip Tars von Obsessive Compulsive Cosmetics, ca. 18 $

Für rote Nägel: 5Free-Nagellack von Intensae in der Farbe „Marnie“, ca. 16 €

Für den Augenaufschlag: „Black Full Volume Mascara“ von Beauty Without Cruelty, ca. £ 11

Text & Bild: Franziska Schmid



Veröffentlicht am
16. März 2013



Kommentare

  • nach Skinny Bitch hatte ich auch genug von tierischen Produkten…bei Kosmetik bin ich noch bei der Umstellung, werde meine jetzigen Produkte nicht wegwerfen. Aber seit einigen Wochen konzentriere ich mich auch darauf so wenig wie möglich zu kaufen und dann bewusst die Inhaltsstoffe zu überprüfen. Ich benutze als Tagescreme zB nur reines Kokosnusöl.

  • Bin auch dabei meine Kosmetik sowie Putzmittel und Waschmittel umzustellen. Daher sind deine Tipps richtig gut, danke. Werde wohl auch einige deiner Lieblinge zu testen.