Zeit sich neu zu erfinden

Asmona_Logan

Bild: Leila Ivarsson

Vor Kurzem hatte ich einen interessanten Talk, nachdem ich in der Instagram Story etwas zu meiner 10.000-Schritte/Tag-Challenge gepostet hatte. In meinem Postfach landete danach folgende Nachricht: „Aber nicht übertreiben, du hast in den Stories schon so ein krass dünnes Gesicht. Wo ist unsere alte Asmona???“ Worauf ich antwortete: „Die alte Asmona gibt es nicht mehr! Welcome the new Asmona.“ Daraufhin kam die Antwort: „Man muss immer anpassbar bleiben, sonst rostet man ein – hat meine Oma gesagt.“ Stimmt wohl. Meine Antwort: „Auf jeden Fall. Wir tun uns immer nur so schwer mit dem Thema ‚sich neu erfinden‘. Dabei ist das Leben doch stetig im Flow und verändert sich.“

Dieser Wortwechsel hat mich nachdenklich gestimmt. Da leben wir im ständigen Wandel und passen uns doch oft den äußerlichen Veränderungen an. Das Wort „Flexibilität“ ist so omnipräsent, wenn es den Beruf oder die Alltagsbewältigung betrifft. Aber wenn es um uns selbst geht, stecken wir oftmals in Schubladen fest. Warum hängen wir so am Stillstand? Weil er uns Sicherheit gibt? Es das Leben irgendwie gefühlt einfacher macht, wenn man nicht mit allzu großen Veränderungen konfrontiert wird, die direkt die Persönlichkeit betreffen? Ich meine z. B. keinen neuen Job, sondern wirklich grundlegende persönliche Veränderungen. Wenn dein neues Hobby nun bspw. Marathonläufe sind anstatt an den Wochenenden bis zum Blackout in den Klubs zu feiern. Wenn du Fridays for Future bisher belächelt hast und nun deine Freizeit bei Greenpeace verbringst.

Es müssen auch nicht gleich so gravierende Veränderungen sein. Es kann ja auch sein, dass du deinem Kleidungsstil überdrüssig bist und anstatt Jeans, Sweatshirt und Sneakers nun lieber Ballerinas und Blumenkleider oder vielleicht nur noch Leder tragen möchtest. Super! Oder vielleicht findest du auch alles passend. Auch okay! „Entweder oder“ ist eh limitierend. Ich habe so viele Interessen und Wesenszüge, die eigentlich im krassen Kontrast zueinander stehen, sodass ich manchmal selbst überrascht davon bin. *lol*

Egal, wie die Veränderungen aussehen mögen, es ist gut – auch wenn es vielleicht am Anfang oder zwischendurch nicht immer so erscheinen mag. Denn wie das alte Sprichwort schon sagt: „Wer rastet, der rostet!“ Oder wie es mein ehemaliger Personalcoach so treffend formuliert hat: „Frau Logan, Ihre Aufgabe im Leben ist es, sich weiterzuentwickeln!“ Dafür bin ich ihm auf ewig dankbar, und der Satz kommt mir auch immer wieder im richtigen Moment in den Sinn.

Also, wenn du das Bedürfnis hast, dich neu zu erfinden, dann mach das, auch wenn das von der Umwelt vielleicht irritierend aufgenommen wird. Das Leben anderer ist nicht dein Leben. Wir haben nur eine begrenzte Zeit, und die sollte so authentisch, erfüllt und selbstbestimmt wie möglich gelebt werden. Unabhängig davon, was andere davon halten mögen. Das ist nicht immer einfach, das weiß ich aus Erfahrung, und man bekommt nicht immer die Unterstützung, die man sich wünscht, aber es lohnt sich, sich auf den Weg zu machen. Nur Mut!