J.F. Schwarzlose: Düfte als Hommage an Berlin

SCHWARZLOSE Group Shot

Werbung // 1856 gegründet und damals weltweit bekannt: Das Duftlabel J. F. Schwarzlose aus Berlin. Die Firma wird sogar Hoflieferant und exportiert bis nach Japan. Nach dem Zweiten Weltkrieg wird die Produktion eingestellt und erst 2012 – mit großem Erfolg – wieder aufgenommen. Düfte erzählen eben wirklich Geschichten…

J.F. SCHWARZLOSE Ladenlokal 1856

Es gibt Geschichten, die brauchen zwischendurch mal eine Pause. Eine Pause, die die Akteure nutzen, um Luft zu holen. Um auf Vergangenes zurückzublicken. Um neue Kraft zu sammeln, sich zu fokussieren, um dann weiterzumachen. Oder eben entdeckt zu werden. Solch eine Geschichte ist auch die des deutschen Parfumlabels „J.F. Schwarzlose“ aus Berlin.

Der Klavierbauer Joachim Friedrich Schwarzlose gründete das Dufthaus (das, was wir heute als Drogerie verstehen) im Jahr 1856, um eine Arbeitsstelle für seine Söhne zu sichern. Schnell entstanden eigene Duft-Kreationen wie „Rosa Centifolia“ – der Duft der dunkelroten Gartenrose, das erstklassige deutsche Phantasieparfum „Royalin“ oder das beliebte Herrenparfum „Finale“. Die besonderen Düfte erlangten schnell große Beliebtheit, darum erhielt das kleine Unternehmen 1870 das Prädikat des Königlichen Hoflieferanten.
Verlangt die Nase um 1900 von Parfümeuren, dass ein Duft möglichst einem Original wie eben der Rosenblüte, Flieder oder Veilchen nah sein solle, wird wenig später die Kunst des Komponierens olfaktorischer Erinnerungen, Fantasien und Träume en vogue.

Das Schenken von edler Drogerieware wie Pudern, Seifen und besonders Parfum galt als weltgewandt und schick. So erweitert die Marke ihr Sortiment um Raumdüfte, Haarpflege wie Öle und Wässerchen sowie Riechfläschchen. Von Berlin aus schickt J. F. Schwarzlose seinen ersten Parfumautomat in die englischsprachigen Länder: Der Automat ist mit den Düften „Eau De Cologne“, „Rosa Centifolia“, „Lilaflor“ und „Melati Radja“ ausgestattet. Wirft die Dame einen Cent hinein und hält ein Taschentuch vor ein Fensterchen, so wird das Tuch mit dem Duft ihrer Wahl besprüht. Très chic fanden das die „gut betuchten“ Damen der feinen Gesellschaft. Aber die Düfte der Berliner Marke fanden auch ihren Weg bis in die Verbotene Stadt: Beijings Palaststadt des letzten Kaisers von China, Pu Yi. Nach Blütezeit in den 1920er Jahren und zwei Weltkriegen wird das Geschäft 1976 eingestellt.

Schwarzlose Parfum Berlin

Doch die Geschichte sollte weiter gehen: Im Jahr 2012 wurde J.F. Schwarzlose von dem bekannten Flakon- und Verpackungsdesigner Lutz Herrmann und Tamas Tagscherer mit großem Aufwand und viel Passion wiederbelebt. Mit grandiosem Erfolg. Die feinen Düfte galten einige Monate als „Geheimtipp“ unter Beauty-Redakteuren und Duftliebhabern. Auch ich habe mich sofort in die eigenwilligen und extravaganten Kompositionen verliebt. Sie sind keine Massenwässerchen – sondern etwas sehr Besonderes.

J.F. Schwarzlose führt aktuell fünf Düfte (50ml / ca. 125 Euro) im Sortiment, deren Basis edle Parfümöle sind. Die Kompositionen stammen von der bekannten Parfümeurin Véronique Nyberg. Die Düfte erscheinen in markanten Glasflakons mit schweren Böden, die, in Anlehnung an die historischen Vorbilder, das eingestanzte Markensignet tragen. Die runden Messingkappen sind handgefertigt.

„1A-33“ ist das alte Autokennzeichen Berlins und repräsentiert das alte und neue Berlin. Das Parfum duftet frisch nach einer einzigartigen Mischung aus Mandarine, rotem Pfeffer, Jasmin Sambac Absolut, Lindenblütenextrakt, Magnolie, Zedernholz und Irispuder. Sehr feminin!

„Treffpunkt 8 Uhr“ weckt die Erinnerung an Berliner Flirts und Liebesgeschichten. Der Duft zeichnet sich durch kontrastreiche Inhaltsstoffe aus, wie z.B. Mango, frischer Ingwer, Salbei und Herbstzeitlose sowie Vetiver. Eine wunderbare Mischung aus Spritzigkeit und Geheimnis.

„Rausch“ steht für die Kreativität Berlins. Rauchnoten und besondere Bitterstoffe wecken die Erinnerung an die goldenen 20er und die heutige Nachtclubhochburg Berlin. Eine Duftmischung aus rotem Pfeffer und Sandelholz, Patschuli, Vanillebohne, Amber und Oud. Ein sehr schwerer und würziger Duft.

„Trance“ birgt Unschuld und Sünde in sich und beinhaltet jungfräuliche türkische Rosen, kristallisierte Rosenblüten, ein Tropfen Absinth, Wermut, Ledernoten, Zistrose und Balsamharze. Ein Duft, den Mann nicht vergisst…

„Zeitgeist“ wurde pünktlich zum 1-jährigen Jubiläum lanciert. Intensive Noten von Ambra, Perubalsam, Algen sowie Moschus und Hölzern verleihen dem Duft Sinnlichkeit und Tiefe.

Fotos: PR/J.F. Schwarzlose