Wo bitte geht´s hier zu Chanel?

Eiffelturm Beautydelicious

„Wenn der liebe Gott sich im Himmel langweilt, dann öffnet er das Fenster und betrachtet die Boulevards von Paris.“ (Heinrich Heine)
Da es mir schwerfällt, nach meinem ersten Besuch der französischen Hauptstadt geeignete Worte zu finden, gebe ich dem deutschen Dichter den Vorrang. Und „mon Dieu“, besser hätte ich es nicht sagen können. Aber ganz langsam und von Anfang an. Unter dem Motto „Paris: Kunst und Wein in der Stadt der Liebe“ luden Mövenpick Hotels & Resorts und Air France in die französische Hauptstadt ein.


Voller Vorfreude und mit einer ausgeklügelten, dem französischen Stil huldigenden Garderobe stieg ich in Berlin in den Flieger. Leider saß ich auf der falschen Seite, sonst wären meine Sitznachbarn in den Genuss gekommen, mich beim Anblick des Eiffelturms ausflippen zu sehen. Von unserer unglaublich netten und, wie sich herausstellen sollte, tiefenentspannten Presse-Lady Anne Heußner von Primo PR in Empfang genommen, fuhren wir zum Hotel im nordwestlich gelegenen Stadtteil Neuilly–sur–Seine, was genau genommen zu keinem Arrondissement mehr gehört. Der erste Eindruck war schon mal Wow! Tolle Lobby, Zen – Garten im Innenbereich und unglaublich nette Mitarbeiter. Da wir erst abends gegen 21.30 Uhr ankamen, klang eben jener auf der Terrasse des Restaurants aus. Natürlich auf Wunsch bei Wein oder Champagner mit Leckereien aus dem Restaurant.

Paris Mövenpick Hotel

Am nächsten Morgen konnte ich relativ gemütlich in den Tag starten und habe das Frühstücksbuffet inspiziert. Alles da. Mit Pancakes, Bacon & Rührei, natürlich Bircher Müsli (Mövenpick kommt aus der Schweiz) und allerlei französischem Gebäck – wurde jeder Wunsch erfüllt. Frisches Obst und frisch gepresste Säfte liefern die nötigen Vitamine für den Tag. Nach einem Rundgang durch das Hotel, in dem es 281 Zimmer und Suiten sowie zahlreiche Tagungsräume gibt, haben wir uns mit Alexandre Condette, seines Zeichens Food & Beverage Manager (und Charmebolzen) getroffen, der uns das neue „Go Healthy“ Konzept vorstellte. Seit dem 1. Mai 2014 sorgt die Initiative dafür, dass in jedem Mövenpick Hotel & Resort gesunde, nachhaltig produzierte und auch kalorienreduzierte Alternativen angeboten werden. Abgestimmt wird dies auf das jeweilige Land mit seinen regionalen und saisonalen Möglichkeiten und Angeboten. Ein weiterer Gedanke entspringt der Tatsache, dass 80% der Gäste aus beruflichen Gründen ins Hotel kommen und zum Lunch unzählige Geschäftsessen stattfinden. Um da nicht ins Mittagskomma zu fallen, gibt es leichte Gerichte wie grünen Spargel mit mariniertem Paprika, Avocado und Salat oder Hühnchenbrust mit Zuckererbsen und Trüffeljus. Auf das Dessert muss man auch bei „Go Healthy“ nicht verzichten. Panna Cotta mit Himbeeren und karamellisierten Florentinern umschmeichelt den Gaumen und macht glücklich. Vom über das Essen reden ging es direkt zum Essen essen. Auf der Terrasse des Hotels gab es ein Barbecue. Zur lebhaften Unterhaltung am Tisch trug bei, dass der Präsident und CEO der Mövenpick Hotels & Resorts Jean Gabriel Pérès und ein Repräsentant des örtlichen Bürgermeisters zu Gast waren. Der Präsident höchstpersönlich war z.B. für die Matratzenauswahl des Hotels zuständig und ich kann nur sagen, die waren himmlisch. Bevor es zum nächsten spannenden Punkt auf der Einladung kam, habe ich dann doch die Matratze noch einmal getestet, sicher ist sicher und ein kleines Päuschen tat gut.

Bei strahlendem Sonnenschein und sicher 30 Grad erwarteten uns zwei nette junge Herren mit einem Gefährt von anno dazumal. Wer kann sich noch an die alten Louis de Funès – Filme erinnern? Eine wichtige Rolle darin spielte ein Citroen 2cv, eine Ente. Mit offenem Verdeck sind wir mit einem solchen Relikt durch Paris gegondelt, vorbei an den bekanntesten Wahrzeichen und berühmten Straßen. Da es für mich, im Gegensatz zu den anderen Redakteurinnen, das erste Mal war, bin ich einigermaßen aufgeregt oder sagen wir, voller infantiler Freude gewesen. Ich glaube sogar, ich wurde belächelt. Aber direkt an Chanel, Balenciaga, Dior, Guerlain, Ladurée usw. vorbei zu fahren, war einfach umwerfend. Nach zwei Stunden unglaublich schöner Eindrücke und wahnsinniger Temperaturen chauffierten uns die Herren zum Quair D´Orsay Marina, wo wir an einem Diner – Schrägstrich – croisière teilnahmen. Zu Deutsch, eine Rundfahrt auf der Seine mit 3 Gang-Menü. Auch hier bewahrheitete sich wieder, dass die Asiaten reisefreudige und fotografier-wütige Menschen sind und ebenso kindliche Aufregung verspürten wie ich. Nach der Rundfahrt zog es manche noch einmal in die Stadt, ein kleiner Teil inklusive moi fuhr zurück ins mittlerweile schon fast familiär anmutende Hotel, um bei einem kleinen Getränk und wunderbaren Gesprächen den Tag ausklingen zu lassen.

Paris Citroen 2cv

Auch der nächste Morgen begann mit einem ausgiebigen Frühstück und genug Kaffee, um den anstehenden Museumsbesuch frisch und wach in Angriff nehmen zu können. Das Air France Museum ist nicht, was es scheint. Im 7. Arrondissement gelegen, befindet sich das Gebäude der französischen Fluglinie. In einer kleinen Ecke im hinteren Teil des Hauses, für Unwissende niemals zu finden, befindet sich auf wenigen Quadratmetern eine Art Archiv. Dort findet man wahre Schätze. Das klingt vielleicht erst einmal unspektakulär, aber alte Flugpläne, auf denen die Stewardessen Dior, Patou, Balenciaga oder Lacroix tragen, begeistern mich als Mode- und Geschichtsfreund schon sehr. Leider ist es sehr wahrscheinlich, dass ich auch Stewardess werden muss, um mir diese Marken leisten zu können. Aber schön, dass dieser Berufsstand solch eine Wertschätzung in der Ausstattung erfährt. Wer hat, der kann. Neben den Uniformen war ich hin und weg von den alten Plakaten. Herrlich, wie da mit den Klischees der jeweiligen Reiseländer gespielt wird und wie farbenfroh die grafische Umsetzung ist. Da hätte ich stundenlang stöbern können. Beim Treffen mit dem Präsidenten der Association Musée Air France Jean Signoret, erklärte uns dieser, dass noch vor Ende Juli ein virtuelles Museum eröffnet. Dort kann man wie in einem normalen Museum durchgehen und in verschiedenen Räumen die Ausstellung bewundern. Eine spannende Sache, die nach und nach weiter ausgebaut wird.

Zum Mittag ging es zurück ins Hotel und zu einer kleinen Stärkung, damit wir für die Führung über einen von fünf Pariser Weinbergen gerüstet sind. Der Weinberg der Commanderie du Clos Montmartre befindet sich, wie der Name schon sagt, an einem der schönsten Orte überhaupt, auf dem Montmartre.
Für Besucher nur nach vorheriger Anmeldung geöffnet, wirkte das kleine Weingut sehr beschaulich und einladend mit der Weinlaube und den vorbereitenden Gläsern. Was dann folgte, hätte auch einer Vorbereitung bedurft. Ich bin wahrlich kein Weinkenner, aber noch nie habe ich einen solchen sauren Tropfen gekostet. Selbst fürs Kochen wäre das eine Herausforderung. Aber der Wein findet reißenden Absatz. Das liegt zum einen daran, dass nur 1000 Flaschen pro Jahr abgefüllt werden und damit ohnehin schon Begehrlichkeiten entstehen. Des Weiteren gestalten jedes Jahr Künstler von Montmartre die Etiketten und die Flaschen haben somit Sammlerwert. Auch wenn der Wein bei mir keine Begeisterung hervorrief, finde ich es sehr gut, dass der Weinberg am Leben gehalten und bewirtschaftet wird. Ein wahres Kleinod. Zu meiner Freude hatten wir im Anschluss Zeit, ein bisschen durch die Straßen zu schlendern, die Auslagen in den Schaufenstern zu bestaunen und natürlich Sacré-Cœur zu besuchen. Schon der Blick auf die ganze Stadt ist mehr als berauschend. Beeindruckt auch vom Inneren der Kirche, ging es durch die Gassen zurück zur Metro.

Commanderie du Clos Montmartre

Im Hotel wartete ein wirklich wichtiger Termin auf uns. Das WM–Spiel Deutschland gegen Frankreich durften wir uns nicht entgehen lassen. Ich muss zugeben, dass wir die Reputation, die wir uns als ernsthafte Journalistinnen vorher erarbeitet hatten, an diesem Abend möglicherweise ein klein bisschen eingebüßt haben. Schwarz-Rot-Gold war zwar nicht trés chic, aber trés erfolgreich. Da kam das abschießende Gourmetdinner ganz recht. Unsere Gesprächspartnerin Emilie Maisonobe, Director of Sales, leistete uns den ganzen Abend Gesellschaft, sogar beim Fußball (sie schreibt als einzige Frau für einen frz. Fußball-Blog), was sehr tapfer von ihr war. Dass sie aber auch typisch mode – & beautyaffin ist, zeigen folgende Zahlen: 60 Parfüms, 100 Paar Schuhe, 70 Lippenstifte & Glosse. J´adore!

Natürlich komme ich nicht ganz ohne eine Neuentdeckung heim. Was wäre Frankreich ohne Parfüm? Im Marais gibt es ein Geschäft, das sich selbst als alternatives Dufthaus bezeichnet. Etat Libre d´Orange stellt außergewöhnliche Düfte her, die alle ganz spezielle Untertitel tragen. Da hätten wir z.B. „The Battle of the Sexes“ oder „Imperial Testosterone“. Wie wäre es mit „Believe in the Beast“? Vielleicht „This girl is a gift for wise men“? Ganz besonders ist auch „Immortal Ginger“, welches in Kooperation mit der großen Tilda Swinton kreiert wurde. Wer in Paris ist und Zeit hat, sollte in dem Laden stöbern und schnuppern gehen. Schon alleine wegen der Gestaltung des Ladens und der Flakons.

Ich habe es tatsächlich geschafft, nicht alles an Barvermögen auf dem Kopf zu hauen. Aber was mit musste, sind die kleinen Köstlichkeiten von Ladurée. Jede Geschmacksrichtung einmal. Und die waren auch ganz schnell alle…avec grand plaisir mes amis!

Bilder: Mövenpick, Beautydelicious, Stephanie Kreuzer