Das macht einen guten Hotelgast aus!

Witt-Istanbul

Bild: Courtesy of Design Hotels

Dank meines Berufes bin ich viel unterwegs und übernachte überwiegend in Hotels. Sei es, weil ich einen Termin in einer Stadt habe und über Nacht bleibe oder weil ich explizit ein Hotel für BeautyDelicious teste. Bin ich nur da, um über das Hotel zu berichten, nutze ich natürlich meinen Aufenthalt für einen Plausch mit dem Hotelmanagement, mit der Küchenmannschaft, den Servicekräften, den Spamitarbeitern etc..
Da höre ich herzerwärmende und lustige Geschichten, die die Mitarbeiter ihren Beruf noch mehr lieben lassen. Aber es gibt auch Unerfreuliches zu berichten, was oftmals mit meinen Beobachtungen übereinstimmt. Damit meine ich das Verhalten von Gästen, die den Angestellten ihren beruflichen Alltag erschweren.

Ich habe ein paar Punkte zusammengefasst, über die man als Hotelgast einmal nachdenken kann, um beim Personal gut in Erinnerung zu bleiben. Denn auch wenn der Kunde König ist, gibt es Grenzen. Grenzen, die einige Gäste vergessen, sobald sie die Lobby betreten. Was erschwerend für Mitarbeiter hinzukommt, sind Chefs, denen das Rückgrat fehlt, Gästen diese Grenzen aufzuzeigen und sich ggf. hinter und auch vor ihr Personal zu stellen, wenn Gäste über die Stränge schlagen.

Hier meine Top 10:

1. Kommunikation auf Augenhöhe! Du bist unzufrieden mit dem Service? Kann passieren. Hier arbeiten Menschen und denen unterlaufen manchmal Fehler. Jedes Hotelmanagement freut sich über ein Feedback. Aber Deine Unzufriedenheit ist kein Grund es an Respekt und guter Kinderstube mangeln zu lassen. Wer das Hotelpersonal anschreit und von oben herab behandelt, hat verloren: nämlich den Respekt beim Personal und bei den Mitlogierenden, die das mitbekommen. Die Menschen im Servicebereich bedienen Dich, aber sie gehören Dir nicht.

2. Respektiere den Hinweis, dass Du ein Nichtraucher-Zimmer bewohnst. Mehr muss ich dazu eigentlich nicht sagen. Und beschwere Dich nicht über die Rechnung für die Extrakosten der Zimmerreinigung, die durch den Rauch entstanden sind.

3. Ja, es gibt ein Housekeeping, dessen Aufgabe es ist, Dein Zimmer während Deines Aufenthaltes zu reinigen. Und ja, Du musst Dein Zimmer nicht aufgeräumt hinterlassen. Aber es gibt Dinge, die sind ein No-Go und es ist bedauerlich, dass ich so etwas wirklich erwähnen muss. Ist es wirklich so schwer, die Toilette so zu hinterlassen, wie Du sie vorgefunden hast? Nämlich sauber. Genauso wenig gehören abgeschnittene Nägel auf den Boden, auf Möbelstücke und sogar ins Bett. Benutzte Ohrenstäbchen, Taschentücher etc. gehören in den dafür vorgesehenen Mülleimer. Du nutzt den Schminkspiegel für eine Ausreinigung? Dann beseitige auch bitte die Spuren, die so eine Gesichtsbehandlung am Spiegel hinterlassen kann.

4. Du möchtest nicht gestört werden, dann nutze das „Bitte nicht stören“-Schild oder den dafür vorgesehenen Schalter. Man hat es selbst in der Hand, ob plötzlich jemand im Zimmer steht, weil man auf das Klopfen nicht reagiert hat. Das erleichtert den Angestellten die Arbeit und Du musst Dich nicht ärgern.

5. Du bist zufrieden mit der Sauberkeit Deines Zimmers bei der Anreise und während Deines Aufenthaltes? Dann zeig dies in Form eines Trinkgeldes. Damit wertschätzt Du die Arbeit der Reinigungskräfte. Gilt auch für die Bellboys, die Dir die Koffer auf Dein Zimmer bringen und später wieder abholen. Oder für die Person, die Dir gerade die Massage Deines Lebens beschert hat. Das sind leider oftmals die Menschen im Hotel, die vergessen werden.

6. Du magst es, wenn Kunden und Chefs Dich loben? Dann gib dieses Gefühl doch auch an das Hotelpersonal weiter. Das motiviert sie, genauso wie Dich, ihrer Arbeit weiterhin mit vollem Einsatz zu verrichten.

7. Wenn Du einen Termin im Spa hast und Dich auf ein schönes Facial oder eine Massage freust, bedenke, dass Du den Termin bitte sauber wahrnimmst.

8. Die Wahrscheinlichkeit, dass Du im Hotel verhungerst, ist sehr gering. Es ist von allem genug da. Also anstatt Dir das Essen auf zwei Teller pyramidenmäßig aufzutürmen, gehe einfach öfters ans Buffet. Somit verringerst Du am Ende die Wahrscheinlichkeit, dass die Hälfte Deines Essens weggeworfen wird, weil die Gier größer war als Dein Appetit.

9. Angemessene Kleidung ist ein Dauerbrenner! Was bewegt Dich den Jogger und die Sneakers zu tragen, wenn Du Dich für ein Gourmetmenü im Fine-Dining-Restaurant entschieden hast, wo der Kellner Dir das Essen mit weißen Handschuhen serviert? Und warum in Tanktop, Shorts, Bikini und Badelatschen das Frühstücksbüffet stürmen, wenn es kein Surf-/Beachhotel ist? Du sagst spießig. Ich sage einfach Respekt vor den anderen Hotelgästen und ein Zeichen von Wertschätzung gegenüber dem Personal.
Angemessene Kleidung ist vor allem im Ausland ein heikles Thema. Hier gilt: andere Länder, andere Sitten. Du bist Gast. Denk bitte immer daran.

10. Habe Deine Kinder unter Kontrolle und sorge dafür, dass sie andere Gäste nicht über die Maßen stören oder sogar belästigen. Damit ist nicht gemeint, dass sie still in der Ecke sitzen sollen. Aber das Restaurant ist kein Spielplatz, wo Kinder Fangen spielen, genauso wenig ist der Pool im Spabereich ein öffentliches Schwimmbad, wo tobende und kreischende Kinder dazugehören. Im Hotel gibt es auch Menschen, die Geld dafür bezahlt haben, sich einfach erholen zu können. Auch Eltern. Wenn es ein kinderfreundliches Hotel ist, gibt es genügend Möglichkeiten, wo Kinder sich ausleben können. Du als Elternteil bist dafür verantwortlich, dass Dein Nachwuchs einen rücksichtvollen Umgang lernt, Grenzen und andere Menschen respektiert.

Habe ich etwas vergessen? Dann freue ich mich auf Eure Ergänzungen.

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Veröffentlicht am
3. November 2017



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