F.X.Mayr Kur – die Vorbereitungsphase

Lanserhof

Wie vor 2 Monaten angekündigt, habe ich mich vertrauensvoll in die Hände von Professor Dr. med. Andrea Morgner-Miehlke, Gastroenterologin und ärztliche Direktorin am LANS Medicum Hamburg, begeben, um unter ihrer Leitung eine Darmsanierung nach F.X. Mayr durchführen zulassen. Auch wenn mich vor Beginn der Therapie eine Menge Selbstzweifel plagten, habe ich es wirklich bis zum Ende durchgehalten. Aber um ehrlich zu sein, es war hart, fordert sehr viel Motivation und Selbstdisziplin und es ist für mich noch nicht zu Ende. Es gab Phasen, die haben mich nicht nur körperlich, sondern auch mental so sehr gefordert, dass ich manchmal aufgeben wollte. Sehr geholfen hat mir der Umstand, dass ich das Glück hatte, mich in diesen Wochen voll auf mich konzentrieren zu können. Totaler Rückzug von meinem Umfeld mit eingeschlossen. Es sind auch reichlich Tränen geflossen, da man sich nicht nur körperlich, sondern auch mental reinigt. Ich hatte endlich die Zeit, über mich und mein Leben nachzudenken, neue Erkenntnisse zu gewinnen und längst fällige Entscheidungen zu treffen. Aber egal, wie viel Mühe es gekostet hat, ich würde es jederzeit wieder machen! Und das Durchhalten hat sich gelohnt. Ich fühle mich nicht nur fitter, energiegeladener und habe ein besseres Körpergefühl, ich habe bis jetzt auch schon 11 Kilo abgenommen. Wenn das kein Ansporn ist!
Natürlich haben sich auch meine Essgewohnheiten seit Beginn der F.X. Mayr Kur geändert. Ich verzichte immer noch auf Kaffee, Süßigkeiten, Industriezucker, Kuhmilchprodukte und weitestgehend auf Weißmehl. Dazu untersage ich mir Zwischenmahlzeiten, lasse meinem Darm dadurch immer 4-5 Stunden zwischen dem Essen Zeit, um in Ruhe zu verdauen und trinke jetzt mindestens 3 Liter am Tag. Und ganz wichtig, ich lasse mir sehr viel Zeit beim Essen und kaue ausgiebig jeden Bissen. Bin zwar jetzt immer die Letzte, die mit dem Essen fertig ist, aber die Verdauung fängt ja bekanntlich im Mund an! Da Viele von Beginn an großes Interesse an meiner Kur hatten, mich unterstützt und motiviert haben, habe ich beschlossen, während der Kur eine Art Tagebuch zu führen, um Euch an meinem Prozess teilhaben und Euch inspirieren zu lassen, auch einen Neuanfang zu wagen. Beginnen wir mit der Vorbereitungsphase.

Di. 23.7.2013
Heute habe ich den ersten Termin im Lanserhof. Bin schon sehr gespannt, nein aufgeregt, was die nächsten Wochen bringen werden. Wir besprechen den Ablauf und ich bekomme das Begleitmaterial ausgehändigt und eine Liste mit Regeln, die ich einhalten soll, damit die Kur den beabsichtigten Erfolg erzielt. Nach dem ich meinen BMI erfahren habe, ist der Ansporn gewachsen, die Kur auch tatsächlich durch zuzuziehen, egal wie schwer es sein mag. Zu Hause habe ich mich gleich in das F.X.Mayr Buch eingelesen.

Mi 24.7.2013
1. Vorbereitungstag
So, ab heute verzichte ich auf kohlesäurehaltige Getränke, Kaffee, Süßigkeiten und extra Zucker. Nach dem Aufstehen trinke ich jetzt jeden Morgen ein Basenpulver/Bittersalz Gemisch. Sehr gewöhnungsbedürftig! Zum Frühstück gibt es die nächsten Tage Dinkelgrießbrei. Ab jetzt heißt es auch: 4-5 Stunden Pause zwischen den Mahlzeiten und alle 2 Tage Dinner-Cancelling und stattdessen Tee! Damit das klappt, verschiebe ich das Mittagessen (Salat und Pasta) auf 14/15 Uhr und trinke den ganzen Tag über viel (nur Wasser und Kräutertee).  Allerdings nicht mehr zu den Mahlzeiten, damit die Verdauungssäfte nicht verdünnt werden. Wichtig ist auch, in einem ruhigen Zustand mit dem Essen zu beginnen. Deshalb sind 30 Minuten vor dem Essen Entspannungsübungen angesagt, sowie ein Leberwickel. Der Leberwickel wird Abends vor dem Schlafengehen  noch mal angewandt. Hat alles super geklappt.

Do 25.7.2013
2. Vorbereitungstag
Fühle mich super erholt und weniger aufgebläht! Habe es geschafft, fast 3 Liter Kräutertee über den Tag zu trinken und mich an den Plan zuhalten. Sogar die Pause zwischen den Mahlzeiten einzuhalten fällt mir leicht. Hatte sogar Lust, auf das Abendessen zu verzichten. Trotzdem habe ich etwas gegessen und ganz viel über den Tag getrunken. Ich esse definitiv weniger als üblich!

Fr.26.7.2013
3. Vorbereitungstag
Heute ist kein guter Tag: Kopfschmerzen (Entzugserscheinungen vom Kaffee), Bauchschmerzen, Durchfall, Müdigkeit, aufgeblähter Bauch und schlechte Laune. Es fällt mir schwer, mich vor dem Essen zu entspannen. Habe den ganzen Tag über Bauchschmerzen und der Verzicht auf das Abendessen fällt mir wirklich schwer. Trotzdem nehme ich den Tee löffelweise zu mir genommen, mit etwas Honig, gegen den Hunger.

Sa 27.7. 2013
4. Vorbereitungstag
Immer noch habe ich Magen- und Darmbeschwerden. Zusätzlich gibt es jetzt morgens eine ausgiebige Magen-und Darmmassage. Fühle mich schlapp, erschöpft
unkonzentriert und ruhelos. 2-3 Liter am Tag trinken klappt mittlerweile sehr gut. Die Leberwickel vergesse ich von Zeit zu Zeit. Dafür klappt die Ruhepause zwischen den Mahlzeiten gut und ich habe selten Hungergefühle. Falls ja, trinke ich eine Tasse Tee. Trotz der Magen-/Darmbeschwerden fühle ich mich leichter als sonst und fange an, mich bewusster zu ernähren, gerade abends. Wo ich mir früher gerne noch einen Nachschlag geholt habe, lasse ich ihn jetzt einfach weg. Beim Essen aufs Trinken zu verzichten fällt genauso schwer, wie den Kaffee wegzulassen. Dafür habe ich keine Lust auf Süßigkeiten und Chips!

So 28.7.2013
5. Vorbereitungstag
Erster Gedanken heute Morgen: Kaffee. Habe richtige Entzugserscheinungen. Ob man Getreidekaffee trinken kann? Rufe gleich als Erstes am Montag beim Lanserhof an. Muss auch unbedingt noch andere Teesorten besorgen, sonst macht das bald keinen Spaß mehr. Schlafe viel länger als sonst. Mein Körper braucht das wohl im Moment.
Leider habe ich immer noch Magen- und Darmbeschwerden. Habe spät gefrühstückt, daher ist Mittagessen eigentlich das Abendessen. Dabei soll ich heute aufs Abendessen verzichten. Ich muss aufpassen, dass ich nicht anfange zu tricksen. Trotz der Schmerzen mache ich eine Radtour. Die Beschwerden sind zwar nicht besser geworden, aber dafür habe ich ein tolles Körpergefühl.

Mo 29.7.2013
6. Vorbereitungstag
Mir geht es richtig gut. Keine Beschwerden, nur ein leicht geblähter Bauch. Ich habe auch keine Lust mehr auf Kaffee. Habe noch mal das Begleitmaterial durchgelesen und festgestellt, dass ich hier und da noch etwas disziplinierter werden muss. Brauche einen geregelteren Tagesablauf, damit die Reinigungsphase besser funktioniert. D.h. beim Diner Cancelling den Tee löffeln, anstatt ihn zu trinken, damit mein Gehirn denkt, ich würde Essen. Die Leberwickel regelmäßig anwenden, 15-20 Minuten Ruhepause einlegen bevor ich essen, das Frühstück und Mittagessen nicht so weit nach hinten schieben. Mittagessen erst um 17 Uhr ist einfach zu spät, gerade dann, wenn ich an diesem Tag auf das Abendessen verzichten soll. Insgesamt muss ich mehr Ruhe in meinen Alltag reinbringen und nicht mehr vor dem Fernseher essen.

Di. 30.7.2013
6. Vorbereitungstag
Ich wache auf und habe Gelenkschmerzen. Also muss etwas Bewegung her und alle Erledigungen werden per Fahrrad getätigt und tatsächlich gehen die Schmerzen weg. Zum Frühstück wieder Dinkelbrei mit Blaubeeren, bevor es zum Pressetermin gibt. Ich weiß, es wird hart, denn das Café, wo die Präsentation stattfinden wird, hat mit den leckersten Marmorkuchen und Erdbeertörtchen. Und es ist wirklich schwer. Der ganze Tresen steht voller Kuchen, belegten Brötchen etc. Aber ich bleibe standhaft und trinke nur 3 Gläser Rhabarber Schorle und nach einer Zeit lässt die Gier nach Essen nach und am Ende bin ich stolz, nichts gegessen zu haben. Sehr hilfreich ist die Anordnung 4-5 Stunden zwischen den Mahlzeiten zu warten. Gegen 15 Uhr dann Mittag gegessen Curry Soja Geschnetzeltes mit Reis und danach Kirschen. Und das war’s dann für den Tag. Dann nur noch Tee und es ging super. Jetzt langsam macht sich das Bittersalz erst bemerkbar und der Darm entleert sich. Diner Cancelling klappt super. Ich habe gar keinen Hunger. Habe allerdings auch einen Pressetermin mit Abendessen abgesagt, weil ich nicht in Versuchung geraten wollte. Nur Tee löffeln, während alle Hugos trinken und lecker essen, muss jetzt nicht sein.

Mi 31.7.2013
7. Vorbereitungstag
Im Magen/Darm Bereich grummelt es. Also arbeite es allmählich. Wie jeden Morgen Basenpulver/Bittersalz Gemisch genommen und danach etwas Yoga gemacht. So langsam bekomme ich etwas Panik, ob ich die Hauptphase schaffe. Nächsten Montag/Dienstag nur Tee und dann streng nach Plan essen. Ich motiviere mich dadurch, dass ich mir immer wieder vorstelle, wie gut es mit danach gehen wird und was ich alles Tolles anziehen werde, wenn die Kilos runter sind.
Am liebsten würde ich heute keinen sehen und sprechen. Ich bin nämlich seit heute Mittag in einem Flow, in dem ich langsamer denke, mich bewege, mir weniger Gedanken um meine To do Listen machen und das Gefühl habe, alles wird sich regeln. Fahre trotzdem zu dem Termin, der mich etwas in die Bredouille bringt. 13-15 Uhr. Gibt es nun Mittagessen oder wenn, was. Will unbedingt die Essensplanung einhalten und nehme einen Bio Riegel mit, als Ersatz fürs Mittagessen.
So eine Kur erfordert wirklich Planung und Disziplin und stellt mein sonstiges Leben gerade etwas auf den Kopf. Habe es tatsächlich geschafft, keine Süßigkeiten zu Essen und Kaffee zu trinken, obwohl es so verführerisch aussah. Da macht mich stolz. Aber als ich dann nach Hause komme, habe ich einen Durchhänger und habe erst einmal geheult. Die emotionale Achterbahn macht mir zu schaffen. Ehrlich, mich nervt es, dass ich so neben mir stehe und kaum etwas erledigt bekomme. Das erste Mal spiele ich mit dem Gedanken, das Ganze abzubrechen.

Do 1.8.2013
8. Vorbereitungstag
Ich habe natürlich nicht abgebrochen! Nur habe ich das Gefühl, es passiert nix. Die Darmentleerung stockt, ich fühle mich 10 Kilo schwerer und der Bauch ist unglaublich aufgebläht. Ich schlafe schlecht und bin unruhig. Ich vergesse vieles und das Konzentrieren fällt mir schwer. Einziger Trost: Das Einhalten der Essenszeiten fällt mir leicht und dem Dinner Cancelling stehe ich ganz gelassen gegenüber.

Fr. 2.8.2013
9. Vorbereitungstag
Wache wie gerädert auf, weil ich so schlecht und unruhig geschlafen habe. Sogar ein leichter Anfall von Panik habe ich gespürt. Es ist wirklich die Angst davor, die nächsten 2 Wochen nicht zu schaffen. Unglaublich, wie fixiert ich auf Essen bin! Mir wird schlagartig bewusst, dass Essen eine zu wichtige Rolle in meinem Leben spielt. Damit meine ich nicht, dass man sich mit Essen beschäftigt, um sich gesund zu ernähren und es auch zu genießen. Essen ist eher ein Mittel, welches ich benutze, um mich zu belohnen oder negative Gefühle zu kompensieren. Etwas, woran ich zukünftig arbeiten muss! Am Abend macht der Magen-Darm-Bereich ziemliche Probleme. Da hilft nur eine Wärmflasche! Das Essen liegt auch schwer im Magen und ich bin sehr aufgebläht. Sexy ist etwas anderes.

Sa. 3.8.2013
10. Vorbereitungstag
Der Darm hat sich etwas beruhigt, dafür aber die innere Unruhe nicht. Nur noch 2 Tage, dann geht es wirklich los. Noch einem das F.X. Mayr Buch gelesen, um mir Mut anzulesen und als Motivation zum Durchhalten. War das erste Mal seit Beginn der Vorbereitung undiszipliniert und habe doch Abend gegessen. Da ich gesagt bekommen habe, dass ich jeden 2., maximal 3. Tage, das Abendessen ausfallen lassen sollte, bin ich trotzdem fein mit mir. 10 Tage kein Kaffee, kein Zucker, kein Alkohol, keine fettigen Speisen, Abstände zwischen den Essen eingehalten, viel getrunken, Pulver zu mir genommen. Ich bin stolz auf mich!

So. 4.8.2013
11. Vorbereitungstag
Letzter Tag, bevor es Ernst wird. Ich bin so früh wach, dass ich um die Alster geradelt bin und mich dann 1 Stunde lang in die Sonne gelegt habe. Dabei ist mir bewusst geworden, dass es mir schwerfällt, im Magen-und Darmbereich loszulassen. Es ist meine Schwachstelle und Stress macht sich dort sofort bemerkbar. Atemübungen zur Entspannung sind zwar gut, aber nutzt auf Dauer nicht so viel. Schiebe das Grübeln erst einmal zur Seite und genieße die Ruhe am Wasser und die Sonnenstrahlen. Danach nach Hause frühstücken und weiter in dem F.X. Mayr Buch gelesen. Die Lektüre bestärkt mich in meinem Vorhaben und ich freue mich schon sehr darauf. Habe mich schon lange nicht mehr so mit mir im Reinen gefühlt.

Bild: Beautydelicious



Veröffentlicht am
30. September 2013



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