Auch wenn ich gerade in Südtirol verweile, möchte ich Euch ein Hotel ans Herz legen, wo Gäste in kurzer Zeit Ruhe und Erholung finden. Und wenn nomen est omen wirklich stimmt, dann müssen die Bewohner von Glücksburg, denn dort befindet sich das Strandhotel Glücksburg, die glücklichsten Menschen der Welt sein!
Letzten Dezember habe ich kurz entschlossen meine Koffer gepackt, habe mich in den Zug gesetzt und bin nach Flensburg gefahren. Am Bahnhof angekommen, wurde ich freundlich in Empfang genommen und vor der „weißen Villa am Meer“ abgesetzt.
Allein durch seine schöne Lage punktet das Hotel. Direkt am Strand gelegen, mit Blick auf die Flensburger Förde. Erbaut im Jahre 1872, beherbergte das Hotel seit Beginn an die Creme de la Creme der damaligen Gesellschaft. Natürlich hat sich auch Kaiser Wilhelm II. einen Besuch nicht nehmen lassen. Das war 1890. 22 Jahre später hat ein Brand das Hotel zu großen Teilen zerstört. Erst zwei Jahre später konnte der Betrieb wieder aufgenommen werden. Ab 1956 war das Haus im Besitz der evangelischen Kirche und wurde bis 1996 als Erholungsheim für Mutter und Kind benutzt. 2000 wurde das Strandhotel von der Albrecht Vermögensberatung modernisiert und erweitert. Im Jahr 2007 ging das Haus dann in Privatbesitz über und wurde im Dezember 2007 wiedereröffnet.
Dass der Eigentümer Olav Damkiær-Classen Däne ist, ist dem Interieur anzusehen. Skandinavisches Landhausdesign durchzieht das gesamte lichtdurchflutete Hotel, ohne dabei altbacken zu wirken. Angenehme Naturtöne, florale Muster und Streifen gepaart mit hellem Holz zeigen einen gelungenen Mix aus Gemütlichkeit und lässiger Eleganz.
Aber nicht nur in der Einrichtung ist der skandinavische Einfluss zu spüren. Alles hier ist ein wenig ruhiger, entspannter, informeller. Da bekomme ich schnell das Gefühl, eher zu Hause zu sein als in einem Hotel. Wobei ich es eher als eine große Wohnküche empfinde, denn ein großer Teil des Erdgeschosses besteht aus dem Restaurant Felix. Hier wird gefrühstückt, zu Mittag gegessen, Kaffee und Küchen serviert und am Abend diniert. Wer möchte, kann sich den ganzen Tag dort aufhalten und kulinarisch verwöhnen lassen. Und das von einer Küche, die mit einer Gault Millau Haube prämiert ist.
Nach dem Einchecken habe ich mich für einen langen Spaziergang am Meer umgezogen, bevor ich zum Lunch wieder eingekehrt bin. Es war herrlich entspannend und mir sind kaum Menschen begegnet. Von der Meeresluft war ich plötzlich so müde, dass ich mich ins Bett gelegt und 2 Stunden geschlafen habe. Danach was ich aber so fit, dass ich eine weitere Runde durch den Wald und um das Glücksburger Wasserschloss spazierte, bevor ich den bequemen Spaziergangs-Look gegen mein kleines Schwarzes eintauschte. An einem schön gedeckten Tisch genoss ich ein vorzügliches 4-Gänge-Menu. Vegetarisch. Das hat die Küche noch kurzfristig für mich geändert. Und hier habe ich geschmeckt, dass sie ihre Haube verdienen. Die Gerichte waren abwechslungsreich, überraschend und lecker! Das ist nicht immer der Fall. Auf Reisen witzeln meine Kollegen und ich oft über die fantasielosen Gerichte, die man als Veggie serviert bekommt. Pasta oder Risotto? Das ist meist die Alternative zu Fleisch und Fisch.
Um noch etwas zu erleben, bestellte ich mir ein Taxi und führ nach Flensburg ins Heinrich’s, die Cocktailbar vor Ort. Die Drinks, die ich genoss, waren vorzüglich gemixt und der DJ spielte Musik ganz nach meinem Geschmack. Das hat mich sehr überrascht, denn damit habe ich nicht gerechnet. Leider war nicht so viel los an dem Abend, da parallel dazu noch eine Großveranstaltung lief. So saß ich allein am Tresen und fühlte mich etwas fehl am Platz. Lag vielleicht auch an meinem Outfit. Während viele eher leger in Jeans, Hoodies, Pullover etc. auftauchen, saß ich im Leopardentrench und High Heels an der Bar. Egal! Es war ein interessanter Abend, die Karte lässt keine Wünsche übrig und wer mag, kann bis in die späten Stunden tanzen. Ich habe nicht ganz so lange durchgehalten und lag gegen 1 Uhr im Bett.
Ausgeruht und zufrieden bin ich spät aufgewacht und habe ein ausgedehntes Frühstück genossen mit Blick aufs Meer. Das reichhaltige Büffet bietet eine reichhaltige Auswahl an, sodass ausgiebig geschlemmt werden kann. Allerdings war die Auswahl für Vegetarier nicht so prächtig. Hier würden vegetarische Pasten und Brotaufstriche uns Veggies sehr entgegen kommen.
Anschließend machte ich mich noch einmal zu einem ausgedehnten Spaziergang auf, bevor ich den Nachmittag im Spa mit einer Gesichts- und Köpermassage verbrachte. Damals noch mit Produkten von The Organic Pharmacie. Es waren intensive, tiefenentspannende Stunden mit wohltuenden Seren, Cremes und Düften. Ich erinnere mich heute noch gerne daran.
Seit diesem Monat werden allerdings Produkte der Naturkosmetikfirma Oceanwell bei den Behandlungen genutzt. Seit 2001 erforscht, entwickelt und vermarktet ein Team aus Meeresbiologen und Naturstoffexperten aus Kiel Produkte für Kosmetik und pharmazeutische Industrie. 2008 brachten die Forscher gemeinsam mit namhaften Universitäten, Apothekern und Dermatologen eine maritime Naturkosmetikserie auf den Markt, Oceanwell. Sie ist die einzige zertifizierte Naturkosmetikmarke, die Wirkstoffe aus nachhaltig kultivierten Laminaria-Algen verwendet.
Bei der Herstellung der Produkte kommen nur natürliche Rohstoffe zum Einsatz. Die Inhaltsstoffe aus dem Meer werden durch wenige Grundstoffe pflanzlichen Ursprungs, etwa Aloe Vera, Jojobaöl oder Sheabutter, ergänzt. Dabei verzichtet Oceanwell auf optische Effekte, die durch synthetische Wirkstoffe erreicht werden. Ich hatte bis jetzt noch keine Behandlung mit den Produkten, kenne sie aber und finde sie sehr gut.
Wer kein Interesse an Treatments hat, kann sich genauso gut in der Wellness-Lounge, beim Saunagang (Finnisch, Bio und Infrarot) und im Dampfbad erholen. Oder sich beim Workout im Fitnessraum entspannen.
Nach meinem Treatment war ich so erschöpft, dass ich mich mit dem Bademantel ins Bett gelegt habe. Aufgewacht bin ich drei Stunden später, völlig benommen und nicht in der Lage, zum Abendessen ins Restaurant zu gehen. Habe dann im Sandwig angerufen. Das Bistro gehört zum Hotel, liegt direkt gegenüber am Strand und bietet in lockerer Atmosphäre unkomplizierte Küche. Man hatte Verständnis für meinen Zustand und hat mir mein Essen aufs Zimmer gebracht. Vor dem Fernseher im Bett liegend, habe ich die Bratkartoffeln und den Salat gegessen und bin danach so schnell wieder eingeschlafen, dass ich nachts durch den laufenden Fernseher aufgewacht bin. Schlaftrunken wurden die Zähne geputzt und danach wieder rasch zurück ins Bett. Immer noch im Bademantel, bin ich am nächsten Morgen um 9 Uhr erholt wach geworden. Ein leichter Anflug von Traurigkeit überkam mich. Denn wer will schon das Nest verlassen, indem man sich so gut aufgehoben fühlt. Aber der Alltag rief nach mir und so machte ich mich nach dem Frühstück wieder auf den Weg nach Hamburg. Gestärkt und zufrieden.
Wer jetzt auch Lust auf eine kleine Auszeit bekommen hat, für den ist das „Raus aus der Stadt“ Angebot vielleicht von Interesse.
In dem Arrangement sind zwei Übernachtungen im Doppelzimmer, das Frühstücksbuffet sowie das tägliche 3-Gang-Überraschungsmenü und die Nutzung der Wellness-Lounge enthalten. Von Oktober 2015 bis März 2016 gilt bei Anreise von Sonntag bis Mittwoch ein Preis ab 199 Euro pro Person, von Donnerstag bis Samstag ab 239 Euro pro Person. Ausgeschlossen ist nur der Zeitraum vom 23. Dezember 2015 bis 2. Januar 2016. Infos und Buchungen telefonisch unter +49 (0) 4631-61 41-0.
Bilder: PR