THJ: Nach der Rücken-Reha – gestärkt geht’s weiter

Asmona Logan_the Healthy Journey

Bild: Leila Ivarsson

Die Rücken-Reha im Rückenzentrum am Michel liegt nun fast drei Monate zurück und nach wie vor bin ich begeistert von dem Programm und dankbar für diese Chance, die ich bekommen habe auf meiner Healthy Journey. Die Reha war mit das Beste, was mir passieren konnte, um meine Rückenschmerzen in den Griff zu bekommen. Wenn man mich nun fragt, wie es mir geht, dann kann ich an manchen Tagen mit „Gut!“ antworten und an manchen Tagen antworte ich sogar: „Sehr gut, danke!“ Fragt man mich allerdings gezielt nach meiner Rückengesundheit, dann würde ich antworten: „Bis vor Kurzem stand es darum mehr schlecht als recht.“

Die ersten drei Wochen nach dem Ende der Reha war ich super im Flow mit dem Training, hatte kaum Schmerzen und meine Ernährung war top! Ich war so beseelt und im Reinen mit mir. Aber dann erfasste mich die Grippewelle, Weihnachten folgte mit wenig bis gar keinen sportlichen Aktivitäten, mit zu vielen Süßigkeiten und entsprechend ein paar Kilos mehr auf der Waage. Das alles war nicht gerade zuträglich für mein Wohlbefinden. Aber eher, weil mir dadurch die Bewegung wieder schwerer fiel, was mich wiederum weiter demotivierte. Eine Spirale nach unten, die mich lange im Griff hatte. Es war also nur eine Frage der Zeit, bis die Schmerzen in der Intensität zurückkamen wie vor der Reha. Und sie kamen und lähmten mich über Tage. Das hat mir in der Zeit sehr viel Energie und Lebensqualität geraubt.

Aber dieses Mal konnte ich damit besser umgehen, dank dem Wissen und der Techniken aus der Reha. Meine Gedanken kreisten nicht mehr 24/7 um den Schmerz. Ich habe ihn wahrgenommen, auch angenommen, aber meinen Fokus nicht mehr darauf ausgerichtet, wie ich es früher getan habe. Stattdessen habe ich mantramäßig einen der wichtigsten Sätze wiederholt, den ich in der Psychologischen Schmerztherapie gelernt habe: „Du bist nicht der Schmerz!“ Dadurch habe ich mir die Kontrolle zurückgeholt. Früher habe ich diese Kontrolle abgegeben, weil ich das Gefühlt hatte, Opfer meines Schmerzes zu sein. Auch half mir bei meinem Rückfall die Progressive Muskelentspannung sehr, das Wissen darum, dass ich in der Bewegung bleiben muss, auch wenn ich Schmerzen habe. Ergänzt habe ich das Ganze durch wohldosierte Schmerzmittel. Die habe ich seit der Reha nicht mehr gebraucht, was ja für das Programm spricht.

Diese Schmerz-Episode, gepaart mit den letzten Pilates- und Workout-Yogastunden, bei denen ich sehr frustriert über mein Fitnesslevel war, haben mich wieder wachgerüttelt. Mein Ehrgeiz wurde wieder geweckt, um das zu tun, was nötig ist für meine Rückengesundheit: regelmäßiges Kardio-, Kraft- und Koordinationstraining, am besten 300 Minuten pro Woche jeweils gedrittelt. Ja, es ist eine Herausforderung, das in den Alltag zu integrieren, und es kostet mich immer wieder Überwindung. Ehrlich gesagt war mir vor Beginn der Reha nicht klar, dass die eigentliche Arbeit erst danach anfängt und ein lebenslanges Engagement bedeutet. Aber dazu habe ich mich selbst verpflichtet, auch mit dem Bewusstsein, dass es immer wieder Hochs und Tiefs geben wird. Aber es lohnt sich. Denn schon in der Reha habe ich erlebt, wozu ich fähig bin. Mein Selbstvertrauen in meinen eigenen Körper wurde dadurch so sehr gestärkt, dass ich z. B. dank des Funktionellen Trainings heute eine volle Getränkekiste heben und tragen kann, ohne die Angst, dass ich danach wieder Schmerzen habe.

All das hat mich aber nicht nur körperlich, sondern auch mental gestärkt. Meine Welt ist seitdem viel größer geworden. Denn nun traue ich mir viel mehr zu und sehe mich bei Aktivitäten wie z. B. Surfen, die mir vor einiger Zeit noch völlig abwegig erschienen. Und das schenkt mir eine Freiheit, von der ich vorher nur geträumt habe.