8 Tipps, um nachhaltiger zu leben (Update)

7 Tipps um nachhaltiger zu leben

Bild: BeautyDelicious

Werbung // Wer wie ich in der Mode- und Beautybranche arbeitet, der wird täglich getriggert, wenn ihm das Thema Nachhaltigkeit am Herzen liegt. Da werden einzelne Lippenstifte in Kartons verschickt, in denen mindestens 30 Stück Platz hätten, aus den USA wird per Express ein Produkt nach Deutschland versendet, Plastik scheint im Überfluss vorhanden zu sein, ganz zu schweigen von Glitzer und Glitter. Da denke ich öfters: Mensch, das geht doch besser. Da ist noch viel Potenzial nach oben. Denn diesen ganzen Verpackungsmüll auch noch richtig zu trennen, ist manchmal sehr zeitaufwendig und es gibt Tage, da laufe ich zweimal zum Altpapier-Container. Ich tue das, um nachhaltiger zu leben. Aber Hand aufs Herz, ich würde lügen, wenn ich sagen würde, ich finde diesen ganzen unnötigen Glitzer und Glitter doof. Ich liebe schöne und luxuriöse Verpackungen mit viel Opulenz, und lasse mir die darin enthaltenen Produkte auch mal aus fernen Ländern importieren, wenn ich einfach nicht widerstehen kann. Da schlagen zwei Seelen in meiner Brust: die Öko-Asmona und die Luxus-Asmona.

Deshalb versuche ich erst gar nicht, nach dem Entweder-oder-Prinzip zu leben, sondern balanciere, damit sich beide Seelen wohlfühlen. Im Alltag ist es, gerade in meinem Beruf, nicht immer leicht, eine Ausgewogenheit beim Thema Nachhaltigkeit zu finden, damit die umweltbewusstere Seite nicht zu kurz kommt. Euch geht es bestimmt genauso?!

Hier also meine acht Tipps für mehr Nachhaltigkeit, die einfach in den Alltag zu integrieren sind.

1. Tschüss Plastikflasche!

Ich war früher auch eine von denen, die sich Wasser in Plastikflaschen gekauft haben, wenn sie unterwegs waren. Und dann war ich oft zu bequem, die Plastikflaschen zurückzubringen. Stattdessen landeten sie im Plastikmüll. Gut, dass so ein Verhalten der Vergangenheit angehört. Denn ich bin auf Glasflaschen umgestiegen, die ich so oft wie möglich dabei habe. Früher waren es die hässlichen Mineralwasserflaschen, aber mittlerweile gibt es sie in so schönen Designs, dass es auch Spaß macht, aus ihnen zu trinken. Positiver Nebeneffekt: Mein Wasserkonsum hat sich gesteigert, weil ich meine Flasche einfach so sehr mag und sie mich dazu verführt, öfters danach zu greifen. Mit Carry Bottles habe ich eine Firma gefunden, die in puncto Nachhaltigkeit ganz meinen Vorstellungen entspricht. Das Glas ist recycelbar, der Verschluss besteht aus biologisch abbaubaren Holzfasern, die frei von schädlichen Stoffen wie BPA und Weichmachern sind, und die Produktionspartner kommen aus Deutschland, was die Transportwege verkürzt. Meine Flasche (im Bild) ist zurzeit ausverkauft, aber es gibt tolle Alternativen. Die Flasche mit einer Füllmenge von 0,7 l kostet ca. 30 Euro. Also beim nächsten Kauf von Plastikflaschen daran denken, dass diese ein halbes Jahrhundert benötigen, bis sie zersetzt sind.

Carry Bottles

Bild: Carry Bottles

2. Schon bei einem Ökostrom-Anbieter?

Viele haben aus Bequemlichkeit den Stromanbieter noch nicht gewechselt. Dabei ist das gar nicht so schwer. Einfach bei der nächsten Ablesung den Zählerstand gleich beim neuen Ökostrom-Anbieter durchgeben und so ganz schnell etwas für die Umwelt tun. Und wenn ihr es nicht für euer Nachhaltigkeits-Karma-Konto tut, dann eben für euren Nachwuchs oder für eure Haustiere. Beide freuen sich über frische Luft und weniger Umweltbelastungen. Ich bin seit zehn Jahren bei Green Planet Energy und zufrieden. Wer sich erst einmal über die verschiedenen Ökostromanbieter informieren möchte, kann das hier tun.

3. Ohne Strohhalm, bitte!

Ich habe vor Kurzem gelesen, dass in Deutschland jährlich 40 Milliarden Strohhalme verbraucht werden. Diese Zahl muss man sich erst einmal bewusst machen. Und wenn man sich dieses Video anschaut, dann kommt man ins Grübeln und stellt sich die Frage, ob so ein Plastiktrinkhalm überhaupt notwendig ist. Bei einer Caipirinha macht es ja irgendwie noch Sinn, aber bei einer Apfelsaftschorle? Dabei gibt es Alternativen aus Papier, Kartoffelstärke und Glas. Aber bis diese in unserer Gesellschaft einen festen Platz haben und als Ersatz akzeptiert werden, wird es noch lange dauern. Ich habe den Gebrauch von Trinkhalmen auch lange nicht hinterfragt. Aber nun versuche ich, wann immer es möglich ist, darauf zu verzichten. Was mir dabei leider oft im Weg steht: Wenn ich bei der Bestellung meines Getränks darum bitte, den Strohhalm wegzulassen, wird dies häufig einfach ignoriert. Sehr ärgerlich, weil zurückgeben und weiter benutzen geht ja in der Gastronomie nicht.

4. Coffee-to-go geht auch nachhaltig

Seit einigen Jahren trinke ich keinen Kaffee mehr. Aber auch als ich noch welchen getrunken habe, habe ich mir selten einen to go gekauft, weil ich es hasse, im Gehen oder in der Bahn zu trinken. Da bin ich Genießer durch und durch. Ich nehme mir die Zeit und konzentriere mich ganz auf das, was ich zu mir nehme, und den Kaffee eben am liebsten in einer Kaffeehaus-Atmosphäre. Nun gehört Mobilität jedoch zu unserem Alltag und dazu eben auch ein Kaffee zum Mitnehmen. Dadurch landen, laut RECUP, dem Hersteller für Pfandbecher-to-go, in Deutschland stündlich rund 320.000 Einweg-Becher im Müll! STÜNDLICH. Das macht fast drei Milliarden Pappbecher täglich. Dies führt nicht nur zu überquellenden Mülleimern und Becherhaufen auf dem Boden, sondern auch zu einer hohen Umweltbelastung. Denn der klassische Becher besteht aus Papierfasern mit Plastikdeckel und einer Innenseite aus Polyethylen und ist dadurch schwer zu recyceln. Einen interessanten und erfolgreichen Ansatz bietet RECUP . Wie es geht, siehst Du im Video.

5. Müll trennen – selbstverständlich!

Müssen wir wirklich 2018 noch darüber sprechen? Offensichtlich ja! Denn ich bin manchmal erschrocken, wie wenig in Büros auf Mülltrennung geachtet wird. Da landet oftmals ALLES in einem Mülleimer. Nicht nur in der Küche, sondern auch in den Müllkörben unter dem Schreibtisch. Nachhaltigkeit spielt da keine Rolle. Manchmal wird darüber in der Geschäftsleitung nicht nachgedacht. Aber ich habe die Erfahrung gemacht, wenn man das dort anspricht, dass einem selten Steine in den Weg gelegt werden. Im Gegenteil. Engagement wird honoriert. In einer Redaktion standen drei Tage nachdem das thematisiert wurde, auf der Etage vier riesige Altpapierbehälter und jeder bekam einen extra Müllkorb unter seinen Tisch, um darin Papier zu sammeln und dieses dann später entsprechend zu entsorgen. Funktionierte reibungslos. Wo eben ein Wille ist, da ist auch ein Weg. Gilt natürlich auch für den privaten Bereich, wo das Thema nicht immer selbstverständlich ist.

6. Umweltschonend putzen und waschen

Ich liebe es zu putzen. Das ist wie Meditation für mich. Ich bin da ganz im Flow und das Gefühl danach ist unbezahlbar. Und dieser Duft nach Sauberkeit erst! Das gilt auch für das Wäschewaschen. Aber ich muss gestehen, dass meine Bilanz an alternativen Reinigungs- und Putzmitteln bis vor Kurzem sehr schlecht ausgefallen ist. Ich hatte da mal mehr in meinem Sortiment, aber nach und nach haben sich wieder viele konventionelle Produkte reingeschlichen, die nicht nachhaltig sind. Als es mir auffiel, habe ich erst einmal radikal sortiert in sinnlose und sinnvolle Produkte. Die sinnlosen wurden aufgebraucht und nicht mehr ersetzt. Die meisten sinnvollen Produkte wurden dann nach und nach durch umweltfreundlichere ersetzt. Zum Beispiel durch Zitronensäure, mit der man wunderbar den Wasserkocher, die Teekanne und die Kaffeemaschine entkalken kann. Sie eignet sich auch super bei Kalkflecken in der Spüle oder am Wasserhahn. Die Geschirrspültabs und das Spülmittel sind jetzt von Ecover, genauso wie mein Woll- und Feinwaschmittel. Das neueste Mitglied in der Reinigungsfamilie ist das Starter-Flaschenset von dem Münchner Unternehmen everdrop, bestehend aus drei wiederverwendbaren Glasflaschen und je einem veganen Tab Küchen-, Bad- und Glasreiniger. Einfach 500 ml kaltes Wasser in die Flasche füllen, ein Tab vollständig darin auflösen lassen und sofort ist das Reinigungsmittel einsatzbereit. Laut everdrop spart man bis zu 95% an CO2-Emissionen, da kein Wasser in Einweg-Plastikflaschen mehr unnötig durchs Land transportiert werden muss. Die Hauptwirkstoffe sind Zitronensäure, Natriumhydrogencarbonat, Tenside sowie je ein Duftstoff und ein Farbstoff in sehr geringer Konzentration. Aufgelöst können die Reinigungsmittel mehrere Monate verwendet werden.

everdrop

Bild: everdrop

7. Nachhaltigkeit bei Bankgeschäften

Gerade Menschen mit Visionen für eine bessere und saubere Zukunft haben es schwer, Kredite bei einer Bank zu erhalten. Gut, dass es die GLS Bank gibt. Wie alle anderen Banken auch, macht sie Geschäfte mit dem Geld ihrer Kunden. Nur spekuliert sie nicht mit Rohstoffen, sondern vergibt Kredite an nachhaltige Unternehmerinnen und Unternehmer in Deutschland. Wie das Geld eingesetzt wird, wird transparent kommuniziert und ist u.a. hier zu lesen. Ein Privatgirokonto kostet monatlich 5,00 Euro GLS-Beitrag und 3,80 Euro an Kontoführungsgebühren. Die Geldabhebung ist bei den Volks-, Raiffeisen- und Spardabanken gebührenfrei.

8. Lebensmittel verwenden statt verschwenden

Die Angabe „Mindestens haltbar bis“ bedeutet nicht, dass man stirbt, wenn man den Joghurt einen Tag nach Ablauf des Mindesthaltbarkeitsdatums noch isst. Früher habe ich abgelaufene Lebensmittel sofort in den Müll entsorgt. Mittlerweile schaue ich mir das Produkt genau an, rieche und ggf. schmecke ich auch daran. Oft können Lebensmittel noch mehrere Tage bis Wochen über das Datum hinaus verzehrt werden. Und generell gilt: Um die Verschwendung von Lebensmitteln zu vermeiden, gezielt und bewusst einkaufen, am besten mit einer Einkaufliste. So sammeln sich keine Produkte im hintersten Fach im Kühlschrank, die eigentlich nicht gebraucht und dann vergessen werden.

Mantel: Marina Rinaldi

Tuch: Hermès Paris

Sonnenbrille: Max Mara