Die richtige Mundhygiene

Mundhygiene

Werbung // Lasst uns mal über Mundhygiene sprechen. Ich ging bis vor Kurzem davon aus, dass die überwiegende Mehrheit, genau wie ich auch, morgens und abends ihre Zähne putzt. Denn schon im Kindergarten, in der Schule und beim Zahnarzt habe ich gelernt, dass durch das Putzen Plaque, also bakterielle Zahnbeläge, entfernt werden, dadurch Karies vorgebeugt und die Gesundheit der Zähne unterstützt wird. Und wenn man dann noch regelmäßig zu einer professionellen Zahnreinigung geht, um noch besser gegen Karies und Parodontitis gewappnet zu sein, ist man schon sehr gut aufgestellt.

Soviel zu meiner Theorie. Aber laut meiner Zahnärztin entspricht das leider nicht der Realität. „Frau Logan, Sie können sich nicht vorstellen, in welch schlechtem Zustand die Zähne vieler meiner Patienten sind, unabhängig von Einkommen, Sozialisierung und Bildung!“ Und bei einem Journalisten-Seminar klagte der anwesende Zahnarzt sein Leid: „Es ist eine Katastrophe, wie wenig sich Menschen um ihre Zähne kümmern. Trotz der Aufklärung, die betrieben wird und den Möglichkeiten, die jedem Einzelnem zur Verfügung stehen. Eine Zahnbürste gibt es für 1 Euro und trotzdem wird nicht täglich geputzt!“ Aber es sei ja nicht nur der schlechte Zustand der Zähne, sondern auch der Mundgeruch, den diese Patienten ihrer Umwelt oft zumuten.

Und hier wurde ich dann hellhörig. Denn das ist etwas, worauf ich bei mir penibel achte und bei anderen sensibel darauf reagiere. Bei einigen ersten Dates mit interessanten Männern gab es genau aus diesem Grund in der Vergangenheit kein zweites Treffen, weil ich diesen schlechten Atem nicht mehr aus der Nase bekommen habe. Wobei es mir weniger um vorübergehenden Mundgeruch wegen zum Beispiel Knoblauch, Zwiebeln oder Alkohol geht. Wobei auch das beim ersten Date nicht sein sollte. Denn mit Kaugummis, Lutschpastillen, japanischem Minzöl o.ä. kann jeder schnell für einen frischen Atem sorgen. Wobei bei einer Nikotinfahne der Spaß bei mir aufhört.

Mir geht es mehr um diesen langanhaltenden unangenehmen Mundgeruch, in der Fachsprache auch Halitosis genannt. Ihr wisst genau, wovon ich spreche, denn beim Lesen dieses Satzes haben die meisten von Euch bestimmt etwas angewidert das Gesicht verzogen. Wer kennt nicht diesen Augenblick, wenn sein Gegenüber anfängt zu reden, und man sich nicht auf das Gesagte konzentrieren kann, weil man krampfhaft versucht, den Mundgeruch zu ignorieren und gegen die eigene Gesichtsentgleisung ankämpft.
Wenn das Problem aus Höflichkeit heute nicht immer noch so tabuisiert wäre, würde man den Betroffenen in einem ruhigen Moment darauf hinweisen, er hätte die Möglichkeit, etwas dagegen zu tun, und die Kollegen würden nicht hinter vorgehaltener Hand deshalb über ihn tuscheln.

Dabei ist das Problem oftmals schnell in den Griff zu bekommen, denn in ca. 90 % der Fälle sind Bakterien im Mundbereich für den schlechten Atem verantwortlich, und nicht der Magen, wie häufig angenommen. D.h. Bakterien in den Zahnzwischenräumen und auf dem Zungenrücken zersetzen unter anderem Eiweiße vom Essen in der Mundhöhle, wodurch flüchtige Schwefelverbindungen freigesetzt werden und dann heißt es: hallo Mundgeruch!

Da niemand den aber willkommen heißen möchte, sollte ab sofort zum Zahnpflegeprogramm auch das tägliche Reinigen der Zahnzwischenräume und der Zungenoberfläche gehören.

tandex

Und wie macht man es nun richtig?

1. Putzt die Zähne gründlich und vor allem regelmäßig. Am besten morgens nach dem Frühstück und abends vor dem Zubettgehen. Wer es ganz genau nimmt, der verschwindet nach dem Mittagessen noch schnell auf die Toilette und beseitigt die Essensreste.
Mir hat mein alter Zahnarzt die KAI-Putzmethode empfohlen. Zuerst die Kauflächen, dann die Außenflächen und dann die Innenflächen. Und bitte nicht zu viel Druck ausüben! Denn das Zahnfleisch und die Zahnhartsubstanz können dadurch weggeschliffen und Nerven beschädigt werden. Ob Ihr zu fest drückt, seht Ihr an Euren Zahnbürsten, wenn die Borsten nach außen gebogen sind. Da ich auch viel zu heftig drücke, nutze ich seit einiger Zeit die supersofte CS 5460 von Curaprox und achte nun sehr darauf, dass ich meine kreisenden Putzbewegungen zärtlich ausführe. Die Zahnbürste sollte nach jeder Nutzung unter fließendem heißen Wasser gereinigt und spätestens alle zwei Monate ausgetauscht werden.

2. Wie ja bereits oben erläutert, sind Bakterien häufig die Ursache für Mundgeruch. Also sollte alles dafür getan werden, um sie zu beseitigen. Eine normale Zahnbürste reicht dafür meist nicht aus, um mit den Borsten bis an die hinteren Backenzähne zu gelangen, und bei eng beieinander stehenden Zähnen bleiben die Borsten gerne mal dazwischen stecken. Da hilft nur Zahnseide. Wenn Ihr gut seid, dann nutzt Ihr sie nach jeder Mahlzeit. Ist am Anfang etwas nervig, aber nach kurzer Zeit wollt Ihr nicht mehr darauf verzichten. Ist wie Wellness, eben nur für die Zähne. Ich bevorzuge die gewachste Essential Floss von Oral B mit Minzgeschmack. Aber manchmal bestelle ich mir auch eine mit Cupcake-Flavor. Schön kitschig in pink mit Cupcake-Motiv. So amerikanisch, wie ein Teil von mir eben ist.

Bei größeren Zahnzwischenräumen rate ich zu Interdentalbürstchen. Aber bitte achtet auf Qualitätsprodukte. Ich hatte in der Vergangenheit schon öfters den Fall, dass ich mich nach dem Essen ausgiebig meiner Zahnhygiene widmete, plötzlich den Griff in der Hand hatte und die Borsten steckten in dem Zwischenraum fest. Die kurze Panikattacke kann man sich sparen. Deshalb setze ich auf die Produkte von Tandex. Das dänische Unternehmen mit Sitz und Produktion in Lynge, 25 km nördlich von Kopenhagen, entwickelt in enger Zusammenarbeit mit Zahnärzten und Dentalhygiene-Spezialisten Mundhygieneprodukte und das seit 1931. Wer so lange im Geschäft ist, der muss seinen Kunden Qualität bieten. Zudem sind die Produkte frei von Phthalaten, PVC, Bisphenol A und anderen bekannten toxischen oder hormonell wirkenden Substanzen. Und wer die Mission hat, ein gesundes Lächeln in die Welt zu bringen, der sammelt Pluspunkte bei mir.

Da ich schwer zugängliche Zwischenräume habe, nutze ich die Flexi Max mit einem verlängerten, biegsamen Griff und den Eigenschaften der klassischen Flexi Bürste mit kunststoffummantelten Drähten. Der abgewinkelte Bürstenkopf erleichtert mir die Pflege meiner hinteren Zahnbereiche. Die Interdentalbürste ist auch perfekt für Teleskopaufbauten, Implantathälse, Zahnspangen und Brackets. Pluspunkt: eine Schutzkappe, mit der man den Griff nochmals verlängern kann.

Für unterwegs nutze ich die klassische Flexi Bürste mit dem handlichen Non-Slip-Griff, als Ersatz für das Zähneputzen nach dem Essen. Die gibt es in neun verschiedenen Größen und sie passt perfekt in meine Beautybag. Die Flexi gibt es auch speziell für empfindliches Zahnfleisch mit sehr weichen Borsten, diese heißt Flexi Ultrasoft. Denkt daran, die Interdentalbürstchen nach 14 Tagen auszutauschen und in den Plastikmüll zu entsorgen.

3. Dass die Zunge an sich mitverantwortlich für Mundgeruch sein kann, war mir so nicht bewusst. Jetzt, wo ich weiß, dass sich ein Großteil der Bakterien auf dem Zungenrücken tummelt, ist die Zungenreinigung nun fester Bestandteil meines täglichen Hygienerituals. Dafür eigenen sich Zungenbürsten oder Zungenreiniger. Ich habe mich für den Reiniger entschieden.
Anfangs habe ich allerdings ziemlich gewürgt beim Schaben und wollte das Ding in den Müll werfen, aber ich habe durchgehalten und mittlerweile atme ich entspannt durch die Nase, während ich die Zunge, ohne Druck, von hinten nach vorne reinige.

4. Seit neuestem praktiziere ich morgens zum Schluss noch das ayurvedische Ölziehen. Dafür behalte ich einen Esslöffel Kokosöl 10-15 Minuten im Mund und alle 30 Sekunden ziehe ich das Öl durch die Zähne. Dadurch werden Giftstoffe aus dem Mund gezogen, Karies verursachende Säuren entfernt, das Zahnfleisch gestärkt, Entzündungen vorgebeugt und der Zahnbelag verringert. Eine minimale Aufhellung ist mir auch aufgefallen. Ganz wichtig: Öl im Anschluss in den Müll spucken und den Mund 1-2 mal gründlich ausspülen.

Sollte das alles nicht helfen, dann wird es Zeit, den Arzt aufzusuchen. Denn dann kann der schlechte Atem auch ein Anzeichen dafür sein, dass Ihr z.B. Karies habt, einen Abszess im Mund, eine Pilzinfektion der Mundhöhle, einen trockenen Mund, Diabetes, eine Mandelentzündung, durch fasten, Tumore, einen veränderten Hormonhaushalt oder Nahrungsmittelallergien.

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