Werbung // Afrolocken rocken! Für diese Erkenntnis habe ich über 35 Jahre gebraucht. Denn seit meinem 10. Lebensjahr wurden meine Haare chemisch geglättet (eine z. T. schmerzhafte Prozedur mit verätzter Kopfhaut!), und auch wenn ich vor über 15 Jahren damit aufgehört habe, habe ich sie NIE offen getragen, sondern immer streng nach hinten gekämmt und zu einem Dutt verknotet. Ich fand meine natürlichen Locken einfach hässlich, nicht zu mir gehörend. Das lag auch daran, dass ich in einer Sozialisation aufgewachsen bin, in der Afrohaare kaum eine Rolle spielten und ich oft zu hören bekam, wie „problematisch“ meine Haare seien und wie schwierig es sei, sie zu „bändigen“. Kein Wunder, dass ich mir als Kind immer glatte Haare gewünscht habe. Deshalb ist die Repräsentation von Afrohaaren so wichtig, für Klein und Groß.
Aber auch dort, wo Repräsentation stattfand/stattfindet, galt/gilt es als erstrebenswert, sich die Haare zu glätten, da das Tragen von Afrolocken, Afros und traditionellen Frisuren wie Braids und Locs nicht als professionell angesehen wurde/wird. Nur gut, dass sich dank dem natural hair movement das Bewusstsein dafür langsam ändert und immer mehr POC ihr afro-texturiertes Haar mit Stolz tragen!
Bei mir setzte dieses Bewusstsein vor sechs Jahren nach einem Besuch im Salon Secret Garden in Hamburg ein. Meinen Haaren wurde mit einem frischen Rotton ein neuer Look verpasst. Im Anschluss daran wurden meine Locken nicht „gebändigt“, wie es früher immer das Ziel eines jeden Friseurbesuchs war, sondern einfach fachgemäß geschnitten und in Form gebracht. Seitdem trage ich mit Begeisterung meinen Afro und kann mir nicht vorstellen, jemals wieder meine Haare zu glätten und den ganzen Aufwand zu betreiben, der damit einhergeht.
Seit meine Reise begonnen hat, hatte ich aber stets das Gefühl, mich in einer endlosen Experimentierphase, was effektive Pflegeprodukte anbelangt, zu befinden. Das lag vor allem daran, dass es in Deutschland auf dem Massen- und Nischenmarkt nicht genügend Produkte gab, die wirklich für meine Haarstruktur geeignet waren, mal abgesehen von den Afroshops, deren Produkte aber oftmals zu viel Chemie enthalten. Auch wenn ich bei Presseterminen, bei denen neue Haarprodukte vorgestellt wurden, gesagt bekam, die Produkte seien auch für Locken geeignet, hatte ich oft den Eindruck, dass man in der Forschungsabteilung dabei wohl eher an kaukasisches Haar in Lockenform dachte und weniger an meine Haarstruktur. Und so ging meine Suche nach DEM perfekten Pflegeprodukt für meine Afrolocken weiter. Ich suchte im Internet, stürmte im Ausland sämtliche Drogerien und Beautydepartments und wälzte stapelweise internationale Beautymagazine. Klar stieß ich immer wieder auf passende Produkte, die im Ausland zu bestellen waren. Aber ich wollte wie jede andere Konsumentin mit europäischer Haarpracht meine Haarpflege in Deutschland kaufen können. Und mittlerweile kann ich das. Denn es gibt immer mehr Menschen, die sich mit Hingabe diesem Thema widmen und tolle Produkte auf den Markt bringen, die ich optimal mit „herkömmlichen“ Produkten für eine Rundum-Pflege kombinieren kann.