Relais & Châteaux Hotel Die Sonne Frankenberg

Die Sonne Frankenberg

Ich hatte mir ja mal selbst versprochen, dass ich die deutsche Provinz mehr erkunden möchte, nachdem ich ein tolles Wochenende in Hof verbracht habe. Ich hatte zwar in letzter Zeit nicht viele Möglichkeiten dem nachzukommen, aber ganz untätig war ich auch nicht. Ein Hotel, welches ich vor allem Wellnessfans an Herz legen möchte, ist das Relais & Châteaux Hotel Die Sonne Frankenberg. Von Hamburg ist die Anreise nicht so weit wie zuerst angenommen. Mit Bahn und Shuttleservice ist es eine vierstündige Anreise, die sich auf jeden Fall lohnt.

Das Privathotel liegt mitten in der original restaurierten historischen Altstadt Frankenbergs (Eder), der Heimat der weltberühmten Märchen der Brüder Grimm, und ist eine Oase der Ruhe, des Komforts und des gehobenen Service. Sowohl die 60 Fachwerkzimmer mit original historischen Balkenlagen als auch die modernen Zimmer sind alle komfortabel ausgestattet und haben großzügige Bäder, was mir wichtig ist, wenn ich verreise. Die Räumlichkeiten sind in warmen Farbtönen wie gelb und orange gehalten, was den Wohlfühlfaktor sofort erhöht, wenn man eintritt. Ich hatte ein Zimmer im Nebengebäude, unter dem Dach mit Blick auf das rund 500 Jahre alte Rathaus, welches auch durch einen unterirdischen Gang verbunden ist: perfekt, wenn man im Bademantel unterwegs ist und man nicht über den Vorplatz laufen und Touristen und Einheimische in dem Dress begrüßen möchte. Für diejenigen unter Euch, die den Aufenthalt für eine romantische Zweisamkeit nutzen wollen, denen empfehle ich die Spa Suite mit Himmelbett, romantischem Fachwerk-Erker und einem Kamin im separaten Wohnraum. Dazu ein privates Badezeremoniell mit Musik, Kerzen und ätherischen Ölen in der zimmereigenen Whirlwanne. Noch etwas Champagner dazu und dem sinnlichen Vergnügen steht nichts mehr im Weg.

Rathaus Frankenberg Eder

Durch meine verspätete Anreise dank der Deutschen Bahn gab es erst einmal nur eine kleine Hausführung, denn im SONNE Spa wartete schon die Spa-Managerin Carmen Rauch auf mich. Sie ist Heilpraktikerin und hat der Idee des ganzheitlichen Ansatzes folgend zahlreiche Weiterbildungen für Massage- und Wellnesstherapien absolviert. Zu ihren Anwendungsmethoden gehören osteopathische Behandlungen, Entspannungstherapien, ayurvedische Massagen und die Akupunktur als Teilgebiet der traditionellen chinesischen Medizin. Es war als hätte mich das Universum erhört und mir Frau Rauch geschickt, denn bei meiner Anreise fühlte ich mich unendlich müde und erschöpft. Die Kunst der Berührung, die Heilkraft der Pflanzen und die Zentrierung des Geistes stehen im Mittelpunkt des SONNE Spa und genau das hat sie die nächsten 1,5 Stunden an mir angewandt. Ich bin währenddessen in einen so tiefen Schlaf verfallen, dass sie Mühe hatte, mich aufzuwecken. Es hat auch etwas gedauert, bis ich wieder ganz bei mir war, aber danach hatte ich das Gefühl, ich wäre aus einem zweiwöchigen Urlaub erwacht. Zwar noch müde von der Körperarbeit, aber im Geiste hellwach. Und so haben wir uns während des gemeinsamen Dinners noch lange über Ganzheitlichkeit, Gesundheit und Mindset unterhalten.

Kulinarisch verwöhnt wurden wir im Restaurant „Philipp Soldan“. Trotz eines Sterns im Guide MICHELIN sowie 16 Punkten im Gault&Millau hat es nichts von der Steifheit eines Sternetempels. Genießer kommen in einer ungezwungenen Atmosphäre auf ihre Kosten und können dem Team unter dem Küchenchef Erik Arnecke durch die geöffnete Küche bei der Zubereitung der Gerichte zuschauen. Die naturverbundene Gourmetküche bietet raffinierte Kreationen mit hochwertigen Produkten sowie Saisonalität mit klarem Bezug zur Region. Ein rundum gelungener Abend.

Die_Sonne_Frankenberg_Restaurant
Hotel Sonne Frankenberg

Dank der Behandlung hatte ich einen tiefen, erholsamen und langen Schlaf, und bin voller Energie aufgewacht. Nach einem ausgedehnten Frühstück mit Zeitungen und Köstlichkeiten vom Sonne-Frühstücksbuffet wartete bereits mein Tourguide auf mich! Mein Ziel für die nächsten zwei Stunden: der nahe gelegene Nationalpark Kellerwald-Edersee, der seit 2011 den Titel „UNESCO-Weltnaturerbe“ trägt. Dort wachsen uralte Rotbuchenbestände, die in ihrer Größe und ihrem Alter in Westeuropa einzigartig sind. Ich hätte keine bessere Begleitung haben können, denn mein Guide war das menschliche Wikipedia bezüglich Historie und landschaftlichen Gegebenheiten. Das Besondere an der Rundfahrt war, dass wir mit einer alten Ente fuhren, denn das Hotel besitzt zwei CV Enten und einen R4, die für Ausflüge gemietet werden können (79 Euro/Tag). Dazu kann man noch einen Picknickkorb buchen, sich individuelle Routen mit Insider-Tipps vom Hotel ausstellen lassen und ein nostalgischer Roadtrip entlang der kurvenreichen Panoramastraßen kann losgehen. Auf den Picknickkorb haben wir verzichtet, da nach der Rückkehr schon das nächste Treatment auf mich wartete. Aber Zeit genug war noch für einen Abstecher nach Bergfreiheit – bekannt als das Schneewittchendorf. Besonders im Spätsommer und Herbst zum „hessischen Indian Summer“ kann man die volle Farbpracht der Region erleben, so wie ich während meines damaligen Aufenthaltes. Wer danach noch Lust auf Kaffee, Kuchen oder etwas Herzhaftes aus der Region hat, der sollte in der Walkemühle vor den Toren von Frankenberg einen kulinarischen Stopp einlegen.

CV Ente
Nationalpark Kellerwald-Edersee
CV Ente 1

Nach der Rückkehr schlüpfte ich voller Vorfreude in den Bademantel und machte mich auf den Weg ins Spa. Nun hatte ich auch Zeit, das 1.000 Quadratmeter große, orientalisch angehauchte (würde man ja auch nicht mitten in Hessen vermuten) „SONNE Spa“ zu erkunden. Auf zwei Ebenen stehen eine 90°C-Sauna, ein 60°C-Sanarium, ein 45°C-Dampfbad, ein Eisbrunnen, ein Tauchbecken, ein Solebad, ein Hamam, ein Tepidarium mit fünf beheizten Steinliegen und ein Ruhebereich mit fünf Wasserbettliegen und acht Liegen zur Verfügung. Ergänzt wird das Wellnessangebot durch Massagen und weitere Beauty-Behandlungen u.a. mit Produkten von Ligne St. Barth, einer meiner Lieblingsmarken. Anschließend kann man es sich auf der Spa-Dachterrasse gemütlich machen, welche ich nach meiner großartigen St.-Barth-Chill-out-Massage mit warmen Muscheln nutzte. Das Chill-out-Treatment ist eine tiefenentspannende Körperbehandlung mit sich selbst erwärmenden Venusmuscheln und kaltgepresstem Avocado-Öl. Es werden sanft Verspannungen gelöst, Stress wird abgebaut, der Gewebestoffwechsel wird angeregt sowie der Lymphfluss. Die Durchblutung wird gefördert und die Haut wird intensiv mit Feuchtigkeit, Mineralien und Vitaminen versorgt. Durch die Wärme werden Kalzium-Ionen der Muschelschalen freigesetzt und an die Haut abgegeben. Ich sage Euch, mein Hautbild sah danach aus!!! Die 145 Euro sind ein gute Investition. Anschließend eingemummelt in Decken, fiel ich in einen ausgedehnten Schönheitsschlaf. Hätte mich der Hunger nicht nach zwei Stunden geweckt, hätte ich vielleicht die Nacht draußen verbracht. Abendessen gab es im traditionellen Restaurant „Sonne Stuben“, welches unter der Leitung von Timo Schröder – ausgezeichnet mit einem Bib Gourmand – anspruchsvolle regionale Küche mit Produkten und frischen Zutaten aus dem Ederbergland anbietet zu einem attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Als Betthupferl gab es noch einen Drink an der Hotelbar, bevor ich glückselig ins Bett fiel.

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Ligne St. Barth
Relais & Châteaux Hotel Die Sonne Frankenberg
sonne frankenberg spa dachterrasse

Hätte mich der Hunger nicht nach zwei Stunden geweckt, hätte ich vielleicht die Nacht draußen verbracht. Abendessen gab es im traditionellen Restaurant „Sonne Stuben“, welches unter der Leitung von Timo Schröder – ausgezeichnet mit einem Bib Gourmand – anspruchsvolle regionale Küche mit Produkten und frischen Zutaten aus dem Ederbergland anbietet zu einem attraktives Preis-Leistungs-Verhältnis. Als Betthupferl gab es noch einen Drink an der Hotelbar, bevor ich glückselig ins Bett fiel.

Frankenberg Altstadt

Am letzten Tag besuchte ich noch den Markt der Landfrauen im alten Rathaus mit Produkten und Handwerk aus der Region, danach erkundete ich Frankenberg zu Fuß, schlenderte durch die Fußgängerzone und entdeckte auf dem Weg zurück ins Hotel das Café Nostalgie (Ritterstr. 13, 35066 Frankenberg) mit Kuchen und Torten aus eigener Herstellung. Wie zu Omas Zeiten mit passendem Ambiente. Das sollte man sich nicht entgehen lassen. Und noch etwas sollte auf der To-do-Liste stehen, wenn man sich für Design interessiert: ein Besuch bei Thonet. Dort gibt es die Design-Klassiker aus Bugholz wie den berühmten Kaffeehaus-Stuhl oder die Stahlrohrmöbel aus der Bauhaus-Zeit zu sehen. Man sieht Originale aus der Anfangszeit, aber auch die aktuelle Kollektion im Showroom. Dazu viel Historie und wer will, kann auch gleich seine Lieblinge aus dem Werksverkauf mitnehmen.

Relais & Châteaux Hotel DIE SONNE FRANKENBERG
Marktplatz 2-4
35066 Frankenberg / Eder
Telefon: +49 (0) 64 51 / 750-0

DZ ab 200 Euro

Bilder: BeautyDelicious/PR

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