Eins zu eins werde ich die F.X.-Mayr-Kur nicht umsetzen können, da mir die ärztliche Begleitung fehlt, aber ich kann meine Ernährung umstellen und mich wieder mehr um meine Darmgesundheit kümmern. Im Erstgespräch mit der damaligen Lans Med Leiterin Frau Prof. Dr. med. Andrea Morgner-Miehlke wurde mir mit Nachdruck die Wichtigkeit des Darms erläutert. Ich saß mit offenem Mund staunend vor ihr, war mir doch bis dahin nicht bewusst, wie wichtig die Darmgesundheit für uns ist. Wie gesagt, die Darmflora und ihre Bakterien haben großen Einfluss auf unsere Gesundheit und unser Wohlbefinden. Ist der Darm geschwächt, nehmen schädliche Mikroorganismen überhand und verdrängen die nützlichen Darmbakterien – der Darm gerät aus dem Gleichgewicht und somit auch unser Immunsystem. Überzeugt von der Relevanz der Darmgesundheit für den Körper habe ich mich für eine 30-tägige Kur mit Orthomol Immun pro (Pulver-Kapsel-Kombination) entschieden. Das apothekenexklusive Nahrungsergänzungsmittel enthält fünf ausgewählte Mikroorganismen sowie Inulin. Inulin, das aus Chicorée gewonnen wird, ist sozusagen Nahrung für die Darmflora. Ergänzt wird Orthomol Immun pro durch Vitamin C, Vitamin D, Vitamin E, Zink, Selen, Kupfer, Folsäure, Vitamin A, Vitamin B6 und Vitamin B12, die u.a. zur normalen Funktion des darmeigenen Immunsystems und zum Schutz der Zellen vor oxidativem Stress beitragen.
Parallel zu der Kur reduziere ich in den nächsten Wochen meinen Alkoholkonsum, was mir ehrlich gesagt wirklich schwerfällt, da ich gerne Cocktails und Rotwein trinke. Er schmeckt mir nicht nur, sondern mir geht es auch um das Lebensgefühl, das dahintersteht. Aber was macht man nicht alles für die Gesundheit?! Ich habe es immerhin schon mal geschafft, drei Jahre keinen Alkohol zu trinken, da sollten vier Wochen kein Problem sein. Dazu verzichte ich zwei Wochen auf Süßigkeiten, um die unbändige Gier danach wieder in den Griff zu bekommen und mich nicht ständig mit Kuchen, Macarons und anderen Leckereien zu belohnen. Da ich darauf auch bereits zwei Jahre lang verzichtet habe, weiß ich, dass ich das ebenfalls schaffen kann. Kaffee trinke ich ohnehin keinen mehr, seit ich die F.X.-Mayr-Kur gemacht habe. Somit ist schon mal ein Störfaktor aus meinem Leben geräumt, der meinen Körper übersäuern könnte. Beibehalten werde ich meinen Earl Grey am Morgen, aber für den Rest des Tages steige ich auf Kräutertee und Wasser um. Viel mehr davon! Ziel ist es, zwei bis drei Liter am Tag zu trinken und dies wieder als mein normales Trinkpensum zu etablieren.
Wie Frau Prof. Dr. med. Andrea Morgner-Miehlke mich damals ermahnte, sind Kuhmilchprodukte keine Lebensmittel, die man in dem Maße zu sich nehmen sollte, wie es heute üblich ist. Genau genommen zählen sie zu den Genussmitteln und sollten daher nicht täglich verzehrt werden, da sie schwer verdaulich sind und verschleimend wirken können. Als Alternative empfahl sie Produkte aus Ziegen- oder Schafmilch, aber auch diese nur in Maßen. Diese Empfehlung habe ich in letzter Zeit ignoriert und mit großem Appetit zu jeder sich mir bietenden Gelegenheit Käse gegessen. Da ich Ziege- und auch Schafmilch mag, stellt diese Umstellung kein großes Problem für mich dar.
Da erachte ich die Minimierung von Weißmehlprodukten als größere Herausforderung. Wenn ich an ein frisches Baguette mit gesalzener Butter denke, kommen meine Geschmacksnerven in Wallung! Und es gibt noch so viele andere Leckereien aus Weißmehl. Ich sag nur: PASTA!!! Aber diese Challenge nehme ich an, weil ich weiß, wie gut es mir geht, wenn ich den Konsum von Weißmehlprodukten reduziere und den Teller Pasta bei meinem Lieblingsitaliener als Genuss oder Belohnung betrachte, die ich mir von Zeit zu Zeit gönne. Also setze ich wieder verstärkt auf Vollkornprodukte. Auf dem Speiseplan stehen zudem vermehrt basenbildende Lebensmittel wie Obst und Gemüse. Denn ein Säure-Basen-Haushalt, der nicht im Gleichgewicht ist, kann auch Ursache für Antriebsschwäche, Müdigkeit, Muskel- und Gelenkbeschwerden und Hautprobleme sein. Wichtig ist mir trotzdem der Genuss beim Essen und ich werde nicht erneut den Fehler machen, sklavisch auf ALLES zu verzichten, sondern ich will lernen, Maß zu halten und für Ausgewogenheit zu sorgen. Sonst wird mein neues Leben frei von Sinnlichkeit und Spaß.