Warum auch ich jetzt einen Rucksack trage

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Bilder: Leila Ivarsson

„Wenn Du Dir keine Zeit für Dein Wohlergehen nimmst, wird Dich Dein Körper zwingen, Dir Zeit für Deine Krankheit zu nehmen.“ Diesen Spruch habe ich auf Instagram entdeckt, ein paar Tage nachdem ich wieder beim Orthopäden war, um das Ergebnis meines MRTs zu besprechen. Die 5. Untersuchung dieser Art in weniger als einem Jahr. Erst, weil der Fuß links gebrochen war, dann bin ich gestolpert und habe die Hand verletzt, dann erneuter Verdacht eines Bruches am linken Fuß, dann Probleme mit der linken Hüfte und nun Verdacht auf Überlastungsbruch rechts. Zum Glück ist es kein Bruch, sondern „nur“ ein Knochenödem aufgrund von Überlastung, aber Krücken und Walker sind für die nächsten Wochen meine neuen Accessoires. Das Ergebnis war erst einmal ein Schock, aber aus der Erfahrung des vergangenen Jahres wusste ich sofort, welche Erste-Hilfe-Maßnahmen greifen würden:

• Weinen. Super, um Stress abzubauen.

• Familie/Freunde anrufen, um sich weiter auszuweinen und trösten zu lassen, auch in dem Wissen, dass sie an dem eigentlichen Umstand nichts ändern können.

• Essen und Trinken, wonach mir gerade gelüstet, um mich selbst zu trösten. Auch, wenn es nicht in den Ernährungsplan passt. Durch das Intermittent-Fasten esse ich eigentlich nur von 13 – 21 Uhr.

• In den Moment war mir das egal. Um 11 Uhr gab es eine heiße Schokolade mit viel Sahne, gefolgt von einem riesigen Stück New York Cheesecake. Das Wichtigste ist in solchen Momenten, sich um seine Seele zu kümmern, und das gelingt mir nun mal hervorragend mit Essen.

• Anschließend ab ins Bett und zwei Stunden schlafen. Denn nach so viel emotionalem Stress brauchen mein Körper und Geist erst einmal Ruhe.

• Danach habe ich bei einer Tasse Tee in Ruhe und mit klarem Kopf die Situation analysiert, um zu erkennen, was ich Positives aus dieser suboptimalen Situation herausziehen kann.

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Mein erster Entschluss war, dass ich dieses Mal wirklich alles dafür tun werde, um richtig zu gesunden. Dazu gehörte es auch, mich für die nächsten Wochen von meinen Handtaschen zu verabschieden und Rucksäcke zu tragen! Die, die mich kennen, haben gelacht und lachen bestimmt immer noch bei der Vorstellung! Denn ich bin in der Vergangenheit so Anti-Rucksack gewesen, wie es auf der Welt nur Wenige gibt. Alleine die Vorstellung, dass so ein DING jemals in meine Nähe kommen würde, UNVORSTELLBAR. Tja und dann kommt das Universum mit so einer PRO-Rucksack Kampagne und belehrt mich eines Besseren. Aber ich bin ja ein Fuchs und habe mir gedacht, wenn schon, dann kann ich auch gleich ein Shooting dazu machen, um Euch Alternativen zu Outdoor- und Hipster-Modellen zu zeigen. Ich muss nur aufpassen, dass ich mich nicht zu sehr daran gewöhne und die auch dann noch trage, wenn ich sie nicht mehr brauche. 😉

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Um beim Thema Gesundheit zu bleiben, mich hat der oben erwähnte Spruch nachhaltig beschäftigt und bei mir einen Nerv getroffen. Offensichtlich sendet mir mein Körper seit letztem Sommer Signale, dass etwas nicht im Lot ist. Nur habe ich nicht richtig hingehört. Ich weiß seit meinem Bruch und der damit verbundenen Knochendichtemessung, dass ich in 15 – 20 Jahren höchstwahrscheinlich an Osteoporose erkranken werde, habe die Diagnose aber verdrängt und mich nicht um ausreichende Prävention gekümmert, nämlich mehr Sport zu machen, Kilos runter zu bekommen und regelmäßig das Vitamin-D-Präparat zu nehmen. Und was macht das Universum?! Sendet mir wieder eine Botschaft.

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Auf der Heimfahrt vom Orthopäden saß mir eine Frau in der U-Bahn gegenüber. Wir kamen ins Gespräch und sie erzählte mir von ihrem Leidensweg, weil sie Osteoporosehat und die Diagnose Jahre ignoriert hat. Nun hat sie ständig Brüche, der neueste, weil sie eine schwere Tasche gehoben hat. Mehr Ermahnung brauche ich nicht.

Seit dem Tag nehme ich brav meine Vitamine, mein Calcium und achte wieder verstärkt darauf, noch gesünder zu essen. Zudem investiere ich jetzt Geld in den Besuch des Osteoporosezentrums, begebe mich in die Hände von Delia Donat, Heilpraktikerin, Physiotherapeutin, Kinesologin und Ayurveda-Therapeutin u.a. mit dem Schwerpunkt Muskel- und Skelettsystem, und im Juli bin ich im La Pura Health Resort und lerne das neue Healthy Aging Konzept kennen. Dazu dann mehr nach dem Besuch. Was mehr Bewegung betrifft, da bin ich vorerst leider raus, aber daran arbeite ich, wenn ich wieder darf. Noch ist es nicht zu spät. Aber ewig hat man für Prävention eben auch nicht Zeit und Gesundheit ist ein kostbares Gut, für mich mittlerweile mit das Wichtigste, was ich habe. Über so eine Aussage habe ich früher nur geschmunzelt und schwups, steckt man drin. *lol*

Nun ist Gesundheit ja am besten ganzheitlich zu betrachten und dazu gehört auch die mentale Gesundheit. Da Körper und Geist eine Einheit bilden, ist für mich klar, dass die körperlichen Symptome auch Ausdruck meiner seelischen Verfassung sind.

Es ist wichtig, sich genauso darum zu kümmern, wie um den Körper, und deshalb hinterfrage ich mich und mein Leben in regelmäßigen Abständen. Bin ich zufrieden mit dem Leben, welches ich führe? Lebe ich das Leben, was ich mir wünsche? Wird es Zeit, sich von Menschen, Dingen, Gewohnheiten zu verabschieden? Wie ein lieber und ganz enger Freund mir neulich sagte: „Je älter ich werde, desto klarer erkenne ich, dass ich alleine verantwortlich für mein Wohlbefinden bin. Zufriedenheit und Glück liegt im Inneren und nicht im Äußeren.“ Danke für den Reminder!

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Rucksack

Wenn ich ehrlich bin, war ich zu sehr nach außen gerichtet, habe mich verglichen, war frustriert, fühlte mich nicht mehr wohl in meiner Haut. Habe mir zu oft Gedanken gemacht, was andere denken und mich davon unnötigerweise beeinflussen lassen. Wie ich vor Kurzem im Beitrag über Positive Aging gesagt habe, möchte ich ein anderes, noch positiveres Mindset. D.h. für mich, sich von den gedanklichen Schubladen zu befreien, die mich davon abhalten, das zu tun, was ich wirklich möchte, weil es nicht in mein eigenes Selbstbild oder das, was andere von mir haben, passt. Es bedeutet auch, meine Vielseitigkeit zu akzeptieren, auch wenn da manches widersprüchlich erscheint. Wieder rauszugehen, um Abenteuer zu erleben, sich endlich neues Wissen aneignen, sich wohlmöglich wieder neu zu erfinden. Denn wo steht geschrieben, dass man bis zum Ende der gleiche Mensch bleiben muss? Die Welt, die Natur ist im steten Wandel, also warum tun wir uns so schwer damit? Nur wenn man wirklich auf seine Wünsche und Bedürfnisse hört und alles dafür tut, diese zu stillen, kann es eine innere Balance und eine stabile mentale Gesundheit geben.

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Und auch wenn mich die Krücken zurzeit ausbremsen, ich von Zeit zu Zeit einen Lagerkoller bekomme, weil ich meine Aktivitäten außer Haus stark reduziert habe, bin ich im Grunde dankbar für diese Entschleunigung, um die Zeit für Klärung, Heilung und Veränderung zu nutzen. Ich schaue voller Freude und Optimismus in die Zukunft, denn: When life gives you lemons, make lemonade!

Dieser Beitrag enthält werbliche Inhalte in Form von Markenerwähnung und Verlinkungen.

Grauer und beiger Rucksack: Mandarine Duck

Pinkfarbener Rucksack: BREE

Alle Kleider: Anna Scholz

Mantel: Persona by Marina Rinaldi

Sneaker: Veja

Bilder: Leila Ivarsson



Veröffentlicht am
21. Mai 2019



Kommentare

  • Liebe Asmona – danke fuer den schoenen nachdenklichen Bericht und unsere wunderbar gestylten Kleider!
    Ich hatte auch gerade eine Knie-Operation und war muehsam und reflektierend auf Kruecken unterwegs und bin dann 50 geworden 🙂
    Alles Liebe aus London Anna Scholz

    • Liebe Anna,
      danke für Deine Nachricht und es freut mich, dass Dir das Styling gefällt. Sind ja auch zauberhafte Kleider.
      Oh, dann wünsche ich Dir eine schnelle Genesung und hoffe, dass es, trotz allem den Unannehmlichkeiten, für Dich auch eine Chance ist. 50?! No way.
      Liebe Grüße zurück nach London.