Zuckeralternativen
Ich liebe Obst und verzichte nicht darauf, auch wenn ich immer wieder zu hören bekomme, dass Obst ja auch Zucker enthält. Daher eignet sich Obst auch ideal zum Süßen. Ich verwende zum Beispiel sehr oft Bananen zum Backen, mische sie in einen Joghurt oder nutze sie als Basis für selbst gemachtes Eis. Auch Süßkartoffeln und Karotten sind ein guter Ersatz.
Um Zucker 1:1 zu ersetzen, verwende ich gerne Xylit. Er wird aus Birken- oder Buchenrinde, Maiskolbenresten, Getreidekleie und Zuckerrohr-Bagasse gewonnen. Positiver Nebeneffekt des Zuckerersatzes: Der Blutzuckerspiegel steigt nach dem Verzehr weniger stark an als beim Verzehr von industriellem Zucker. Der Nachteil: Der Süßstoff kann Durchfall auslösen, da er vom Darm nur langsam absorbiert wird. Deshalb bitte nur in Maßen einsetzen. Besteht eine Fruktoseintoleranz, sollte Xylit auch nur in sehr geringen Dosen konsumiert werden. Da er meinem Partner nicht schmeckt, er aber der hauptsächliche Konsument von meinem Selbstgebackenen ist, wurde der Birkenzucker wieder von der Zutatenliste gestrichen. Ich habe es dann mit Erythrit probiert. In natürlicher Form kommt Erythrit in reifen Früchten wie Melonen, Weintrauben und Birnen vor. Da es aber aufwendig und teuer ist, daraus einen Süßstoff zu gewinnen, kommt die Fermentierung zum Einsatz. Meist wird dafür Mais – unter Verwendung von Pilzkulturen – als Rohstoff eingesetzt. Allerdings kann er die Süßkraft von Zucker nur zu ca. 70% ersetzen. Da Zuckeraustauschstoffe größtenteils Insulin-unabhängig metabolisieren, ist der Zuckerersatzstoff auch für Diabetiker geeignet.*
Leider mag der Mann auch kein Erythrit. Die Suche ging also weiter, und ich wurde fündig: Dattelzucker mit einer leichten Karamellnote. (Ja, Datteln haben auch einen hohen Zuckergehalt, erhöhen aber den Insulinspiegel nicht wie Industriezucker.) Der Dattelzucker löst sich zwar in Flüssigkeiten nicht auf und ist auch nicht zum Süßen von Getränken geeignet, dafür aber zum Backen. Ich bin gespannt und werde auf Instagram darüber berichten. Gleichzeitig bin ich auf Dattelsirup gestoßen, der allerdings aufgrund seines hohen Fruktosegehalts für Menschen mit einer Fruktoseintoleranz ungeeignet ist. Ein adäquater Ersatz ist Reissirup, da er kaum Fruktose enthält.
Ein weiteres Süßungsmittel ist Honig, ein Naturprodukt ohne zusätzlichen Zuckerzusatz. Bei mir kommt er nur in Maßen zum Einsatz im Joghurt oder im Kräutertee. Ihr seht, die richtige Zuckeralternative für sich persönlich zu finden, kann etwas dauern. Experimentiert einfach mit den verschiedenen Produkten, die Auswahl ist enorm. Und vielleicht genügt euch nach der Umstellung statt einem gesüßten Milchkaffee ein schwarzer Kaffee am Morgen, auch wenn euch das zu Anfang unmöglich erscheint.