Für mich ist in diesen Zeiten mit das oberste Gebot, mein Immunsystem zu stärken und dafür alles Notwenige zu tun. Was das genau ist, dazu habe ich meinen Lieblingsexperten Dr. med. Witasek, der mir vor Kurzem für ein Interview zum Thema F. X. Mayr und Darmgesundheit zur Verfügung stand, befragt. Hier seine Empfehlungen zur Stärkung des Immunsystems:
Bewegung
Das Wichtigste für ein starkes Immunsystem ist ausreichend Bewegung. Allerdings müssen wir darauf achten, dass wir im aeroben Bereich bleiben, also in keinen Sauerstoffmangel des Gewebes geraten. Die einfachste Regel dazu lautet: immer nur so intensiv bewegen, dass wir reden können, ohne außer Atem zu geraten. Die durch Covid-19 verhängten Kontakteinschränkungen bzw. Ausgangssperren sind hier leider kontraproduktiv. Hier muss zwischen Ausgehen zum Freunde treffen und Ausgehen zum Bewegen in der freien Natur unterschieden werden.
Deshalb bin ich jeden Morgen dankbar, dass man in Hamburg noch die Möglichkeiten hat, unter Einhaltung der Auflagen, sich an der frischen Luft bewegen zu können und ich meinen Alsterwalk absolvieren kann.
Gemüse essen
Gemüse enthält nicht nur wertvolle Vitamine und Mineralstoffe, sondern vor allem auch die sekundären Pflanzenstoffe, die vielfältige entzündungshemmende und Immunsystem stärkende Wirkungen haben. Also zumindest jeden 2. Tag vegetarisch essen und als Beilage immer Gemüse wählen. Hierbei ist es egal, ob es roh oder gedünstet ist.
Gute Öle und Fette essen
Das berühmte Leinöl mit seinen Omega-3 Fettsäuren ist nicht das einzige „Königs-Öl“. Vielmehr sind auch Olivenöl, Walnussöl, Rapsöl und sogar die mittelkettigen Triglyceride in Butter und Kokosöl äußerst wertvoll. Fetter Kaltwasserfisch wie Hering, Makrele und Lachs enthalten sogar noch bessere, weil sofort wirksame Omega-3 Fette.
Dinner-Cancelling
Der Verzicht auf das Abendessen fördert die Autophagie der Zellen, also die Selbstentgiftung und Regeneration jeder Körperzelle. Gerade bei viralen Infekten spielt das deswegen eine so große Rolle, da sich die Viren für ihre Vermehrung der Körperzellen bedienen. Können sich die Zellen besser gegen die Viren wehren, können sich diese nicht mehr vermehren. Das sich aus dem Abendessen-Verzicht ergebende 16-Stunden-Fasten verlängert auch die Lebensdauer der Zellen und hilft, mehr reparierende Stammzellen zu bilden. Darüber hinaus wird der Verdauungstrakt geschont, in dem sich immerhin ca. 70 % unseres Immunsystems befinden.
Kneippen
Warm-kalt-Wechselbäder zumindest für die Füße, aber auch für den gesamten Körper, stimulieren unseren Stoffwechsel, die Durchblutung und damit die Abwehrkräfte.
Vitamin D
Leider haben die meisten Menschen in unseren Breiten einen veritablen Vitamin-D-Mangel. Vitamin D ist nicht nur für die Mineralisierung der Knochen und damit gegen Osteoporose wichtig, sondern vor allem auch für unser Immunsystem und gegen Entzündungen.
Vitamin C
Immer wieder gerät das altbekannte Vitamin C in Verruf, fälschlicherweise gegen Infekte eingesetzt zu werden. Tatsache ist, dass es eine gute Basis für ein funktionierendes Immunsystem ist und es daher nie verkehrt ist, es zusätzlich einzunehmen.
Zink und Magnesium
Zink- und Magnesium-Mangel sind sehr häufig. Da beide Spurenelemente unter anderem für unser Immunsystem wichtig sind, empfiehlt sich deren Einnehme während einer infektiöseren Zeit. Bei Zink muss man allerdings aufpassen, dass es nicht überdosiert wird. Aber 15 mg pro Tag können nicht schaden. Nach drei Wochen soll man eine Pause einlegen.
Probiotika
Falls der Stuhlgang unregelmäßig ist und/oder wir unter Blähungen leiden, liegt der Verdacht nahe, dass das Mikrobiom in unserem Darm aus der Balance geraten ist. Da das Mikrobiom mit seinen 100 Billionen Bakterien eine äußerst wichtige Rolle für unser Immunsystem spielt, muss es dann regeneriert werden. Präparate mit Darmbakterien sind hier das Mittel der ersten Wahl, kombiniert mit einer gesunden Ernährungsweise, wobei hier das langsame Essen und gründliche Kauen und Einspeicheln die Basis sind.
Lebensfreude und Angstarmut
Die wichtigste und effektivste Immunstärkung bewirkt allerdings die Psyche. Angst, Depression, Pessimismus, Aggression und Frustration sind Gesundheitskiller! Angst wurde erfunden, um sich vor Bedrohungen zu schützen und nicht, um zu leiden. Wer aus jeder Situation das Beste herausholt, erkennt, was im Leben wirklich wichtig ist. Werlieben kann und Liebe bekommt, das Glas halb voll statt halb leer sieht, sich mit sich selbst gut beschäftigen kann, die Sensibilität für das Schöne nicht verloren hat, der boostet sein Immunsystem und kann diversen Krankheitsbedrohungen trotzen.
Sehr zu empfehlen zu dem Thema Gesundheit ist Dr. Witaseks allumfassender Ratgeber: Der neue Reichtum Gesundheit.
Danke liebe Asmona, für die wie immer inspirierenden Zeilen.
… und dann kam Corona und die Fragen nach dem großen Ganzen.
Inzwischen arten die ganzen Webiniare , Chats mit Freunden , virtueller Mittagslunch mit anderen Freiberuflern schon fast in Stress aus^^. Auf jeden Fall habe ich mir Dr. Witaseks Empfehlungen auf ein Neues zu Herzen genommen. Das wichtigste ist Gesundheit. Der Rest ergibt sich dann.
Liebe Ana,
danke für Dein schönes Feedback. Das ist leider die Kehrseite, dass man anfängt wieder in einen Produktivitätswahn zu verfallen. Man sollte darauf achten, alles in Balance zu halten. Und wenn man gar nichts machen möchte, ist es auch ok.